Nach einem sehr leckeren Frühstück ging es zu den Sehenswürdigkeiten, dem Stadtplan folgend und den angegebenen Sehenswürdigkeiten, es waren nicht so viele.
Also ab auf den Domberg, neben dem Amtsgericht sind dort auch etliche Institute der Universität untergebracht, und halt auch der Dom. Dieser Dom ist allerdings nur noch eine Ruine, das Hauptschiff ist renoviert und beherbergt eine Uni-Bücherei.
Dann weiter zum Bahnhof, sehenswert, und von dort war es nicht weit zum „KGB Museum“, also hin, denn mehr gab es in Tartu nicht zu sehen. Also standen wir vor der im Reiseführer genannten Adresse, und es war ein einfaches Wohnhaus, mit teils zu Büros ausgebauten Wohneinheiten, aber kein Hinweis aufs KGB Museum. Wir also ins Haus, suchend, und eine freundliche Estin, die dort anscheinend wohnte oder abeitete, bot ihre Hilfe an, allerdings KGB Museum hatte sie noch nicht gehört. Bis wir eine Tür zum Keller entdeckten, mit KGB Keller Aufschrift. Warum die nette Dame das nicht wusste???
Wir in den Keller, den Eintrittsobolus von 2,- € entrichtet, und man war mitten in den ehemaligen KGB Originalzellen. Schauderhaft, die aussgestellten Exponate bezogen sich hauptsächlich auf den Kampf der Partisanen gegen die russische Besatzung zum Ende de 2. Weltkrieges, wobei die Partisanen aus jungen Abiturienten bestanden. Zudem wurden wir auf einmal beschallt mit lauten russischen Befehlen, Türknallen, Wimmern, es wurden die damaligen Verhältnisse in diesem Kerkerbereich akustisch vermittelt. Das mit den optischen Eindrücken gekoppelt, ein äußerst beklemmendes Gefühl. Besonders „der Karzer“ ließ mich fast würgen, 0,8 qm, darin eine schmale Bank und ein Abort. Die Info besagte, am 1. + 2. Tag gab es 0,5l Wasser, am 3. Tag zusätzlich 0,5l Suppe….usw. Normal waren 8 Tage Karzer, wenn man z.B. tagsüber saß oder lag, was verboten war. Ich stoppe mal, ich merke wie es gerade in mir wieder brodelt.
Auf dem Weg zu unserem Hotel entlang einer stärker befahrenen Hauptstrasse auf einmal ein Geräusch wie „Eisen rutscht auf Asphalt“, und wir sahen einen einzelnen Reifen die Strasse entlangrollen, dieser kam auf einmal wieder zurück, drehte eine Kuve und wieder die andere Richtung. Und dann sahen wir die Quelle dieses Schauspiels:

Der Pechvogel
Der linke Vorderreifen hatte sich gelöst und ist dabei gegen ein entgegenkommendes Auto geprallt, deshalb kam uns der Reifen auch wieder entgegen. -:)
Ist aber keinem etwas passiert.
Die letzte Attraktion, die wir noch nicht gesehen hatten, heisst „Pulverfasskeller“, den haben wir dann allerdings abends gemacht nach einem leckeren Essen bei einem „Chinamann“, man muss auch mal was anderes essen als immer lokales Essen. Jedenfalls sind wir so um 22.00 Uhr dort rein, der Pub wurde in ein wunderbares Gewölbe integriert, sehr schön gemacht, keine Frage, und mit einem interessanten Logo:

Das „Pulverfass“ Logo
Es fanden gerade irgendwelche Aufbauarbeiten statt, haben wir zwar nicht verstanden, um was es ging, aber egal, etwas trinken und gucken, geht schon. Zur Info: wir haben den Alterssdurchschnitt ganz schön nach oben geschraubt, nur junges Volk.
Es würde zu lange dauern, zu beschreiben was da abging, jedenfalls hiess das Spiel“Bier Pong“, wen es interessiert, sollte im Internet nachschauen, wir haben es nicht ganz verstanden, egal.

Das berühmte „Beer-Pong“ Spiel
Das Highlight war eine Truppe, die hinter uns etwa erhöt saß, deshalb konnten wir die vorher nicht so sehen.
Eine kleine Truppe der Hell´s Angels aus Lettland und aus Estland, bestehend aus jeweils 3 Leuten, und die, die was zu sagen hatten, sahen nicht so vertrauenserweckend aus, bestimmt ein Chaptertreffen wegen Kooperation etc, so meine Spekulation, alles friedlich. Hab mich nicht getraut ein Bild zu machen 🙁