Gestern sind wir in Scalea angekommen, eigentlich nur eine Zwischenstation auf dem halben Weg nach Neapel.
Tags zuvor haben wir in Toarmina das „Griechische Amphitheater“ angeschaut, soll eines der best erhaltenen neben Rom und Verona sein. Diese Halbarena wird auch heute noch für Veranstaltungen genutzt. Interessant war eine Computeranimation, die die ehemalige Konstruktion eindrucksvoll darstellte. Ob das auf Wissen oder Glaube beruht, sei dahin gestellt.
Und wir sind mit der Seilbahn hinunter zum Meer gefahren, ein Besuch der Insel „Isola Bella“ stand an. Ein bisschen Kultur muss ja sein. Allerdings ging es zuvor ca. gefühlte 200 Stufen bis auf Meereshöhe, bevor man über eine Sandbank auf die kleine Insel kam, vorbei an gefühlten 20 „Chinesischen Masseurinnen“, die unentwegt ihre Dienste in Form von „Fußmassagen“ anboten. Einfach nervig. Noch nerviger war, daß ein Teil der Insel wegen Renovierungsarbeiten gesperrt war, aber für den Rest auch noch ein Eintritt von 4,00€ erwartet wurde. Das war dann ein bisschen zuviel. Wieder zurück durch die Massageabteilung und die Treppen wieder hinauf. Super! Zur Kompensation dieses unbefriedigenden Erlebnisses gönnten wir uns ein kleines Bier direkt an der Hauptstraße. Welch ein Gewusel an Bussen und PKW, die sehr gerne auch in der zweiten Reihe parkten, und den folgenden Verkehr komplett zum Stillstand brachten. Ein einziges Hin und Her, aber komplett entspannt. Kein Gezetere, kein Hupen, einfach Gelassenheit. Absolut konträr zu meinen sonstigen Erfahrungen. Das soll einer verstehen…….
Abends sind wir nochmal durch das Städtchen, aber diesmal nicht über die „Haupttouristraße“, sondern ein bisschen unterhalb. Hier war es genau so schön, sehr viele vertrauenserweckende Restaurants, ein schönes Bild. Und wir haben sehr gut gegessen, zu anständigen Preisen.
Am Tag danach fuhren wir aufs Italienische Festland, in Sizilien immer der Mautautobahn entlang, die allerdings in einem Zustand war, der den Namen Autobahn zu Unrecht verdient, noch weniger die Maut, dazu sehr viele dunkle und fast unbeleuchtete Tunnel. In Messina haben wir uns nur einmal verfahren (haha), und nach 20 min. mit der Fähre waren wir dann auf dem Festland.
Wir hatten uns als Route die SS 18 vorgenommen, die fast parallel zur Küste bis nach Scalea und sogar weiter bis Neapel führt. Der grösste Teil der Straße war in einem perfekten Zustand, die an Sardinien erinnerten, gut ausgebaute Kurven. Wenn da nicht die Stadtdurchfahrten wären. Man kann Geld darauf setzten, daß die Straßen in einem sauschlechten Zustand sind, und da hieß es aufpassen. Selbst vor plötzlich auftauchenden „Tornante (Spitzkehren)“ ist man nicht gefeit. Zurück auf Meereshöhe fuhren wir dann entlang an unendlich vielen Feriendörfern, allerdings noch ohne Touristen. Der Eindruck dieser Anlagen war schon ein bisschen erschreckend, vieles sah schon sehr heruntergekommen aus, und ich mochte mir nicht vorstellen, hier einmal Urlaub zu machen. Aber es muss ja viele Leute geben, die es tun, sonst wären ja nicht soooo viele Unterkünfte da bzw würden noch gebaut.
Und nach 290 km kamen wir in Scalea an, unser Hotel ist auch ein Riesenkomplex, mit 2 Pools und eigenem Badestrand. Wir haben ein sehr schönes Zimmer im renovierten Bereich erhalten, mit Blick aufs Meer.Schön!
Die abendliche Suche nach einem Restaurant gestaltete sich ein bisschen kompliziert, die im Internet gepriesenen Trattorien waren ein Flop, eine hatte zu wegen Umbauarbeiten, an der zweiten wurde wir barsch abgewiesen, alles besetzt, obwohl kein Mensch anwesend war. Alles wohl Reservierungen für den späteren Samstagabend 😂. Nachdem uns ein Autokorso von feiernden Juvefans passiert hatte, fanden wir doch noch ein ansprechendes Lokal. Jedenfalls von außen, denn was es zu essen gab, widersprach jeglicher „Italienischer Küche“. Ich habe noch nie soooo schlechte Nudeln gegessen, meine BaS auch nicht, ein absoluter Griff ins K….