Den ersten Tag nach unserer Ankunft in Taormina haben wir es ruhig angehen lassen. Morgens auf der Terrasse lecker gefrühstückt, einige Themen im Blog bearbeitet und die herrliche Aussicht genossen.
Taormina ist ein reiner Touriort, tagsüber voller Menschen, die mit Bussen und einem Lift heraufgekarrt werden. Aber trotzdem hat das Städtchen einen gewissen Charme. Alles wirkt sehr sauber, die Blumen und Dekoteile auf den Balkonen geben ein sehr stimmungsvolles Bild. Liegt vielleicht auch daran, daß hier im Jahre 2017 der letzte G7-Gipfel stattgefunden hat. Egal, es gefällt uns. Auch die Preise sind einigermaßen moderat, ein paar Ausnahmen gibt es immer, man muss ja nicht am Hauptplatz unbedingt etwas trinken 😄. Nachmittags zog dann ein Trauermarsch an uns vorbei, der Sarg in einer riesigen Mercedes Stretchlimousine, hatten wir noch nie gesehen.
Gestern sind wir dann zum Ätna gefahren, und zwar auf die Nordseite. Diese Empfehlung eines anderen Pärchens unseres Hotels war Gold wert. Keine Menschenmassen wie an der Südseite, und eine wunderschöne Straße, die „Mareneve“, (die erste gute Straße überhaupt). Auf 1790m haben die Sizilianer ein Skiresort angelegt, mit etlichen Liften und riesigen Parkplätzen. Ein etwas skurriles Bild, hier die riesigen (erkalteten) Lavafelder, dort moderne Skianlagen. Im Hintergrund der immer rauchende Ätna.
Der Anblick dieser Lavamassen war sehr beeindruckend, die Lavafelder vermitteln eine Art Endzeitstimmung (hätte mich nicht gewundert, wenn dort kleine Männchen in Raumanzügen aufgetaucht wären), man sah etliche nackte Stämme von umgeknickten Bäumen, teilweise auch noch Konstruktionsteile von ehemaligen Häusern, die der Lava zum Opfer gefallen sind. Aus welchem Jahr diese Lavaströme waren, konnten wir leider nicht feststellen.
Auf der Rückfahrt durchquerten wir einen sehr großen Birkenhain, für uns ungewöhnlich, Birken auf 1.600m Höhe und das auf Sizilien. Weiter Richtung Küste durchquerten wir zum x-ten Male ein Lavafeld, hier hat sich die Vegetation schon wieder einiges zurückgeholt, große blühende Felder mitten im Geröll. Ein Blick hinter die Straßenmauer allerdings konnte einen wütend machen, Müll allerorts. Unfaßbar! Soviel zum Umweltbewußtsein!