02.05.2018 – Fahrt von Porto-Vecchio (Korsika) nach Alghero (Sardinien)


Wie es der Wettergott vorhergesagt hatte, es regnet. Zwar nicht ganz so heftig wie den Tag zuvor, aber ausreichend, um in die Regenkombis zu steigen. Wobei ich mir zuvor eine neue Kombi zugelegt hatte, auf Anraten der BaS mit separater Hose und Jacke. Das machte das Anziehen doch erheblich leichter als mein alter “Strampler”.

Bis zum Hafen Bonifacio hielt sich der Regen in Grenzen, und während wir auf die Fähre warteten, hörte der Regen ganz auf! So konnten wir wenigstens die Überfahrt auf dem Deck geniessen und hatten einen schönen Ausblick auf die Steiküste, die uns zuvor verwehrt blieb. Nach 50 Minuten waren wir dann auf Sardinien in “Santa Theresa Allura” angekommen. Immer noch in Regenkombis. Und das war gut so👍. Auf der Fahrt nach Alghero fing es doch heftig an zu schütten, aber die ca. 100km bis zum Zielort mussten wir schaffen. Und so langsam zog die Kälte, immerhin nur 12,5 ‘,  über die Handschuhe und Stiefel in den Körper.

Egal, nach 2,5 Stunden (es dauerte ein bisschen länger, weil auf einmal die Hauptstrasse  SP90 gesperrt war und wir einen umständlichen Umweg fahren mussten) haben wir unseren Zielort erreicht, Alghero, die Anlage “ Il Alida del Mare”. Ein Appartmenthaus direkt am Meer. Habe zwar nichts davon so richtig mitbekommen, denn es regnete weiterhin und die Sicht war doch sehr eingeschränkt. 

Mit unserem Appartment haben wir einen Superfang gemacht, Erdgeschoss, eine Riesenterrasse mit kleinem Vorgarten, einem grossen Wohnraum mit Küche , ein schönes Schlafzimmer und 2! Bädern. Davon nutzten wir einen zum Trocknen der Bekleidung. Unsere Stimmung stieg erheblich, noch besser wurde sie, nachdem wir in einem nahegelegen Supermarkt alles erstanden hatten, um am nächsten Morgen ein gutes Frühstück zu machen. Dann haben wir noch eine Pizzeria entdeckt, die einen guten Eindruck machte bei normalen Preisen. Und zu Hause haben wir dann noch das Spiel Liverpool gegen den AS Rom verfolgen können, im öffentlichen Fernsehen, also nicht im Stream von Sky-Go, der am Vorabend wieder funktionierte nach der Enttäuschung am Wochenende zuvor. Für unser Spiel am Samstag in Augsburg bin ich allerdings nicht so optimistisch, denn das Wlan ist doch ziemlich lahm…😪

01.05.2018 Letzter Tag auf Korsika ☹️

Heute ist unser letzter Tag auf Korsika. Morgen geht es mit der Fähre von Bonifacio aus nach Sardinien. Da ist es Zeit für ein Resümee, zumal es sich richtig eingeregnet hat und Reinhard auf dem Weg ist Zigaretten zu kaufen und Tiefkühlpizza zu besorgen, denn einige Supermärkte haben trotz Maifeiertag geöffnet.  Im Regen einkaufen ist nicht schlimm, erst mal die wichtigen Sachen kaufen, Zigaretten am Hafen, der Laden hatte Gott sei Dank auf. Nur unser Supermarkt hatte zu! Und nun? In ca. 1,3km gibt es noch einen Supermarkt, musste ich also dort mein Glück versuchen. Der Regen von oben ging ja, nur dass sich auch etliche Pfützen auf der Straße gebildet hatten, verlangte meine höchste Konzentration, denn die Blechdosenfahrer knallen ohne Rücksicht durch das Wasser. Trotz größter Aufmerksamkeit bin ich gefühlt 10 mal teils voll getroffen worden, danke dafür. Aber ich habe die Pizza bekommen 😀!

Ich sitze derweil im beheizten Wohnzimmer und weiß endlich, warum ich (1-3) Pullover mitgenommen habe. (Ein Pullover hätte auch gereicht 😋) Aber mit dem Wetter können wir uns gar nicht beschweren, denn bis dato hatten wir immer super angenehme Temperaturen und Sonnenschein, ideales Motorrad Wetter. 

Nun zu der Insel: sie hat uns ausgesprochen gut gefallen, so abwechslungsreich in der Landschaft.

Wilde vielfarbige Felsformationen in  bizarren Formen mit zahlreichen schneebedeckten  Gipfeln. Traumhafte Motorradstrecken, deren Anblick auf der Straßenkarte schon jedes Bikerherz höher schlagen lassen und zu der Annahme veranlassen:”Ach, dieses Sträßchen könnten wir doch auch noch mitnehmen”… Aber die Realität und die Vernunft setzen dann schon natürliche Grenzen – und das ist auch gut so.

Die passende Jahreszeit spielt natürlich auch eine entscheidende Rolle. Die Macchia mit ihrer Blüten- und Duftvielfalt hat mich sehr beeindruckt. Alles sieht grün aus und duftet nachfrischen Kräutern. 

An den Küsten finden sich roter, dunkel grauer und weißer Sandstrand neben ebensolchen farbigen Felsküsten, aber auch Steilküsten und auch ausgewaschene Sandsteinküsten mit irren Strukturen und Grotten überall.

(Gerade ist Reinhard vom Einkaufen zurück und wir trocknen jetzt seine Sandalen bei 50 Grad im Backofen, damit wir sie morgen nicht naß einpacken müssen).

Besser als:“ Die Fuesse im Feuer 🔥 “, Ballade von Conrad Ferdinad Meyer.  

Nun zu den Menschen: Alle haben wir als sehr freundlich erlebt. Als Hauptsprache dient natürlich Französisch, Korsisch ist historisch bedingt eine Mischung aus Französisch und Italienisch – kann man also auch mit umgehen, wenn man es liest – und Englisch ist auch verbreitet. Der Hauptanteil der Touris sind Italiener und Franzosen. 

Sehr positiv überrascht waren wir von den korsischen Spezialitäten. Sehr schmackhaftes Wildschwein- und Lammmfleisch, würzige Käse- und Wurstsorten, Nachspeisen,Kuchen, Brot und Bier mit Kastanienmehl, ungewöhnlich, aber lecker. In den Restaurants  haben wir immer gut gegessen – sogar zu akzeptablen Preisen, zumindest was das Essen betraf. Selbst Pizza war ein Genuss, dank der tollen Käsesorten und Zutaten. Mal sehen, wie gleich unsere TK-Pizza mit dezentem Beigeschmack von Ecco-Sandalen wird😘😋👌

Das wars von meiner Seite zum Thema Korsika, mal sehen was uns Sardinien bringt. – zuerst einmal leider Regen.

Unsere Wettervorhersage für morgen und die Tage in Alghero, Sardinien, sind leider nicht so viel versprechend. Ein Regentief zieht von Algerien bis Italien quer übers Mittelmeer.Also heisst es morgen die Regenkombis an. Ab Freitag soll es wieder besser werden.🏍👌

30.04.2018 – Porto-Vecchio

Nach einem leckeren Frühstück war unser Ziel die Basilika von Porto-Vecchio. Im Reiseführer stand, daß unterhalb der Basilika jeden Sonntag ein Markt sei mit lokalen Spezialitäten. Eine gute Idee für unser Abendessen. Einfach mal schauen, was es denn so zu kaufen gibt. Zuvor sind wir am Supermarkt vorbei, um die Öffnungszeiten zu erkundenn, und ei der Daus, der Supermarkt macht sonntags schon um 13:00 Uhr zu. Also schnell dort hinein, und haben uns mit den nötigen Lebensmitteln für ein Abendessen eingedeckt. Sicher ist sicher, wer weiss was der Markt so alles hergibt. Was wir nicht wußten, daß der Markt sich ca. 150m weiter aufgebaut hatte. War leider vorher nicht zu sehen. War jetzt auch nicht besonders groß, und wir hätten auch nicht alles bekommen, aber egal. Diese lokalen Märkte vermitteln den Eindruck, daß die Waren alle frisch sind und bestimmt auch hervorragend schmecken.

Wir sind hoch zur Zitadelle, die liegen immer auf einem Berg, liegt wohl in der Natur der Sache. Der Altstadtbereich war relativ überschaubar, und wir gelangten sehr schnell zum zentralen Punkt, einer Kirche. Dort fand ein Gedenkgottesdienst statt. Warum, keine Ahnung. Als wir aber die Veteranenfahnen  in der Kirche sahen, war uns klar, es müsse sich um einen Gedenktag für irgendwas handeln. Nach dem Auszug der Priester und Fahnenträger versammelten sich diese an einem Gedenkort gewidmet den verstorbenen Kindern in den Weltkriegen in Europa und Übersee. Dort waren etliche  Veteranen und Vertreter der französischen Armee/Fremdenlegion aufgreiht, ein festlicher Akt. 

28.04.2018 – Porto Vecchio

Nach den motorradfahrerisch doch turbulenten Tagen haben wir uns entschlossen, eine ruhigere Variante für die Fahrt nach Porto Vecchio zu nehmen. Erst mal eine gute Entscheidung, entspannend, aber auch todlangweilig. Die Küstenstrasse T10 sorgt für ganz wenig Abwechslung. So zwischendurch, meine Navitante und ich sind wieder Freunde, manchmal aber übertreibt sie ein bisschen. In Porto-Vecchio führte sie uns in eine Einbahnstraße, aber entgegengesetzt. Und da es ziemlich kurvig war, habe ich mich dann doch nicht getraut, anders als in Livorno. Egal, wir haben trotzdem die Unterkunft zügig erreicht. Nur waren wir zu früh an der Rezeption, wir mussten noch 30 min. warten, die hochheilige Mittagspause hatte Vorrang.

Wir haben ein Appartment in einer sehr schönen Anlage, modern ausgestattet, mit “Alles” was man braucht. Ein Riesenbalkon, tolle Küche, schönes Bad, was will man mehr. Direkt gegenüber ist ein Supermarkt, und wir haben uns erstmal versorgt. Es war kurz vor 15:30, als wir zurück kamen, war es unser Ziel, die “Blau-Weißen” gegen Gladbach zu schauen. Denn mit Sky-Go haben wir auch in Calvi die Champions-League Spiele angeschaut. Das Einloggen ins Internet klappte dann auch, danach die Enttäuschung. Sky-Go gab immer den Hinweis, dass man nur in Deutschland  oder Österreich den Dienst nutzen könne. So ein Schei.., was tun? Ich habe bei Sky Deutschland angerufen, und nach einiger Zeit habe ich eine freundliche Beraterin erreicht. Habe kaum den ersten Satz gesagt, daßj ich aus Frankreich anrufe, da fiel sie mir gleich ins Wort. Sie wisse, wo mein Problem sei, der Streamingdienst innerhalb der EU sei defekt, deshalb auch keine Möglichkeit, Fußball zu schauen. Das war traurig, aber wahr. So konnten wir uns nur über die Kicker-App über den Spielverlauf informieren. Nicht schön, aber besser als gar arnichts.

Dafür haben wir uns abends ein sehr leckeres Abendessen geleistet, wobei sich die Preise doch im oberen Segment bewegten. Muß man nicht immer haben, also werden wir selbst kochen, ist ja alles vorhanden.