Was bisher geschah…
So weit ist alles vorbereitet, die Sprechanlage in die neuen Helme eingebaut und auch schon getestet, die geplanten Touren und Fahrten zu den einzelnen Zielen ausgearbeitet und ins Navi überspielt, Unterkünfte bis Santiago di Compostela gebucht, es stand nur noch der Transport des Motorrades nach Malaga aus.
Und der sollte ja am 12.04. über die Bühne gehe, wie auch kurz vorher noch vom Spediteur bestätigt. Aber trotzdem stieg bei mir die Anspannung, ob es denn auch so funktioniert wie gedacht. Zumal ich keine Info hatte, wann denn der Wagen bei uns sein sollte.
Der 12.04 kam, war morgens schon relativ früh auf den Beinen, leicht nervös. Der Vormittag verging, kein Anzeichen irgendeines Transportmittels . Die Nervösität wurde noch größer, als ich nachmittags vergeblich versucht hatte, den Spediteur telefonisch zu erreichen. Meine Gedanken kreisten nur um das Thema: Was mache ich, wenn es denn doch nicht klappt, trotz allem Optimismus. Ich sah mich schon Karfreitags auf dem Moped Richtung Malaga, sind ca. 2.400km, um mich dann am Dienstag mit den BAS (Beste aller Sozia) in Malaga zu treffen. Dann wieder Anruf beim Spediteur, und ich erhielt die Info, dass ein Problem mit dem Auto sei, aber er mich sofort zurückrufe, wenn er neue Info hätte.
Aber es kam kein Anruf, so ein Mist.
Abends noch eine mail geschrieben mit Bitte um weitere Info.
Und morgens war dann in meinem Postfach die Antwort (von 23:15 Uhr), der Fahrer sei unterwegs, wann er denn bei uns klingeln dürfe.
Und als ich aus dem Küchnfenster schaute, stand da ein Transporter mit polnischem Kennzeichen. Kurze Überlegung, kann nur für uns sein, also raus, und richtig, er wars!!!!! ein kleiner Stein fiel mir vom Herzen!
Aber als der Fahrer dann die Plane aufschlug, was bei einer Körpergröße von 1,60m nicht so einfach war, und ein Blick auf die Ladefläche, zack, war der kurz vorher gefallene Stein wieder da. Und die Fahrschiene an der Ladefläche sah auch nicht so vertrauenserweckend aus, und ein blödes Gefühl bemächtigte sich meiner:“ wie kriegen wir die Maschine da hoch, sind ja fast 240kg, hoffentlich fällt da nichts um.“
Ein tiefes Durchatmen, und es klappte besser als befürchtet. Es gab auch einen Halter für das Vorderrrad, nur noch festzurren. Der junge Mann sprach jedenfalls kein Deutsch, kein Englisch, und ich kann kein polnisch. Aber ein bisschen Erfahrung, wie man ein Motorrad verzurrt, hatte ich ja schon, bei 3-maligem Abschleppen in der Vergangenheit :-). Die vorhandenen Zurrgurte zu enddröseln überließ ich dem Fahrer, und irgendwie haben wir die Maschine stabil bekommen.
Beim Ausfüllen der Transportpapiere erfuhr ich, daß der Fahrer aus der Ukraine kommt. Und Russisch kann ich auch nicht.
Positiv war, dass die Empfangsadresse mit der Adresse übereinstimmte, die ich vorab schon erhalten hatte. Mit Hilfe von Gebärdensprache und Google-translator meinte der Fahrer, er sei so Ostersonntag- oder montag in Malaga.
Und so langsam legte sich meine Anspannung, es wird schon klappen.
Hallo, hier bin ich, die BAS!!! An meiner Schriftart sollt ihr mich erkennen, denn ich habe mir für diese Fahrt fest vorgenommen, meinen Senf öfter dazu zu geben. – Eben um die feminine Note stärker einzubringen. Ich bin ja auch irgendwie involviert. –
Die Vorbereitungsphase war schon recht aufregend, Anspannung zunächst recht ausgiebig bei meinem BAF (Bester aller Fahrer) in bezug auf den Transport. Es kam mir vor wie : KLEIN-REINHARD wartet aufs Christkind, oder doch auf den Nikolaus??? Gibt es ein böses Erwachen? Schon bevor wir loskommen???
Meine Anspannung stieg erst beim Packen: zuerst nach dem Motto „nice to have“, dann schlich sich jeden Tag/Nacht die Vernunft ein und ich habe mich Tag für Tag von ein paar mehr Klamotten getrennt 🙁 Man lernt Bescheidenheit – und sich auf das WESENTLICHE zu konzentrieren.
Mal sehen, wie viele Pakete wir dieses Mal zurückschicken????
Bis bald, ich bin schon völlig aufgeregt.