12.05.2017 – Fahrt nach Porto

Zu Estoril ist eigentlich nicht mehr viel zu sagen, außer dass das Wetter nicht so berauschend war, etliche Schauer und ein heftiger Wind, der den Spaziergang an der Strandpromenade aber nicht verhinderte.

Insgesamt ein sehr entspannender Aufenthalt, was uns auch gut tat.
Abends waren wir zweimal im Spielcasino essen, nicht dass wir dem Glücksspiel verfallen wären, nein, es wurde dort abends ein Buffet angeboten zum Preis von 15,-€ p.P. inkl. zweier Getränke für jeden. Und das Essen war gut! Und ich konnte abends noch das Spiel Atletico-Real anschauen, denn das wurde dort auch live überfragen, passte doch alles.
Allerdings würde ich den Ort Cascais vorziehen, mehr Leben, nette Kneipen/Restaurantszene, irgendwie lebendiger und anschaulicher.

Für unseren Abreisetag waren wieder Schauer angesagt, so ein Mist, vor uns lag eine Strecke von fast 350km. Der Blick nach draussen liess nichts Gutes erwarten, aber unser Klugscheisser (IPad) versprach besseres Wetter.
Wir los, und es blieb trocken. Zuerst über Landstrassen, und anschließend wieder über die Autobahn, ging nicht anders.
Und nach 4 verschiedenen Mautstellen mit dem üblichen Bezahlprozedere (siehe Bericht vorher) hatte man schon ein bisschen die Pappe auf.
Zudem hatte ich bei meiner Programmierung der Reiseroute wohl einige Zwischenziele nicht so genau definiert, und wir sind zweimal im „Nirvana“ landeten.
Unser Entschluss, der NT einen Weg ohne Mautstrassen aufzuzwingen endete damit, dass unsere Ankunftszeit anstatt 16:30 auf 20:45 sprang. Das ging ja gar nicht!!! Also wieder alles retour,  was bei meiner NT nicht so einfach geht, aber ist wohl „menschliches Versagen“ 🙂 🙂
Jedenfalls wurden wir jetzt einen Teil der Strecke nicht mehr über die Autobahn geführt, sondern über die Landstrasse IC1, werde ich nie mehr vergessen.
Eine schnurgerade Strasse, ca. 50km lang, und mit LKW Verkehr. Denn die LKW wollen die Maut sparen, klar. Und entlang dieser Strasse reihte sich ein „Kleckerdorf“ nach dem anderen, mit einer max. Geschwindigkeit von 50 km/h, und Überholverbot. Ganz toll!
Dazu kommt, dass fast überall in Portugal jedes kleine Dorf eine Geschwindigkeitsmessung am Ortseingang ausführt, die mit einer „Bremsampel“ gekoppelt ist. Ist man zu schnell, springt die ca. 100m weit entfernte Ampel auf rot und bringt dich zu bremsen. Zudem ist es auch wohl ein Hobby, fast alle Füßgängerüberwege als „Speedbreaker“ auszuführen mit vorgelagerten Querrillen, die einen heftig durchschüttelten.
Wie gesagt, dass auf einer Strecke von 50km.
Wir waren beide froh, dass wir auf die Autobahn geleitet wurden, endlich weiterkommen. Aber 20km vor Porto haben wir dann doch noch einen heftigen Schauer abbekommen, nicht lang, aber heftig, zumal der starke Wind die Laune nicht verbesserte.
Dank unserer tollen NT haben wir die Unterkunft schnell gefunden (ohne Ehrenrunde in der Stadt 🙂 ), unser tolles Appartment schnell bezogen.

Blick aus unserem Appartment

Wir haben mittlerweile eine tolle Routine entwickelt, die BAS packt die Sachen aus, ich mache die Technik, suche nach einem Supermarkt usw.
dann Einkaufen fürs Frühstück, alles easy. Nur dass es immer bergauf-bergab geht, daran muss man sich gewöhnen.
Spät abends sind wir dann raus zum Essen, und da wir in der Nähe des Studentenviertels wohnen, fanden wir schnell ein kleines, aber feines Restaurant gefunden, super gegessen zu einem angemessenen Preis.
Danach noch einnmal um den Block, und der Eindruck mit der Beleuchtung war phantastisch.

Jetzt konnte ich all die Leute verstehen, die wir im Vorfeld dieser Tour und auch während der Tour getroffen hatten, und die von Porto in den höchsten Tönen geschwärmt haben.

Senflos glücklich 🙂

 

09.05.2017 – Estoril

Abends zuvor sind wir nach dem Abendessen ein bisschen rumspaziert, und man kommt irgendwie nicht an der „riesigen Spielbank“ vorbei.
Ein sehr großes Gebäude mit hunderten von Automaten verteilt auf 2 Etagen, mit Black-Jack, Roulette und Pokertischen.
Im Erdgeschoss wurde die Pokerrunde per Video auf eine größere Monitoranlage übertragen. Wahnsinn!

Der für den heutigen Tag angesagte Regen war noch gar nicht da, eitel Sonnenschein, also raus Richtung Cascais, ein sehr nettes, kleines Örtchen ca. 2,5km von Estoril entfernt.
Die umliegenden Gemeinden haben eine Promenade von insgesamt 22km erbaut, auf der man ohne Verkehrsbelästigung wunderbar entlanglaufen kann mit einem schönen Ausblick aufs Meer, Sandstränden und Felsformationen.

Meerblick mit BAS

Der Rathausplatz von Cascais
Blick von BAF mit zentralem Laternenmast /bei mir dann später OHNE. 

Das Städtchen Cascais hat im Gegensatz zu Estoril mehr Flair, einige schöne Gassen, Gastronomie ist auch überall, ganz nett.
Und wir entschlossen uns, abends doch mal in Cascais essen zu gehen.
Was bedeutete, dass wir dann abends insgesamt 10km Promenadeweg in den Beinen hatten, plus der Kilometer innerhalb der Stadt.

Aber es hat sich gelohnt!

 

 

08.05.2017 – Fahrt nach Estoril

Für heute stand die Fahrt nach Estoril an. Meine NT gab eine Strecke von 352km vor, ein bisschen lang, aber das hatte ich zu Hause so programmiert.
Egal, es war für den Tag sehr warmes Wetter angesagt, also mussten wir die Strecke reduzieren. Duch verschiedenste Einstellung kamen wir dann auf 312 km. Sollte gehen.

Morgens sind wir eine Stunde früher als üblich los, um 10:00 statt 11:00 h. Und kein Stress mit dem Mautsystem, hatten wir Tags zuvor geklärt 🙂 . Denn einige Passagen gingen halt über die Autobahn.
Also guten Mutes sind wir los, über tolle Motorradstrassen, ein Riesenspass, und die Kilometer flogen nur dahin. Ein totaler Genuss, und es war auch nicht zu heiss.
Auch mit der NT kam ich gut klar, bis auf eine Anweisung, im Kreis die erste Ausfahrt zu nehmen, hat mich dann doch verwirrt. Es gab keinen Kreis!!! Also geradeaus, und sind in einem kleinen Städtchen gelandet, immer bergauf….kann doch nicht sein, und die NT gab aufgrund der Enge der Strassen (kein eindeutiges GPS Signal) doch sehr verwirrende Kommentare…..     Und diesmal nicht von mir! 🙂 ……..Egal, ich bin nach dem Bauch gefahren, wieder steile Strassen hinunter, und dann hat mich die NT wieder eingefangen, und alles war gut.
Weiter gings durch herrliche Landschaften, bis zum ersten Ziel, die Fähre nach Setubal. Die Strasse dorthin allerdings entsprach nicht den bisher gemachten Erfahrungen, eine fast 40km lange Holperstrecke, grausam. Meinte auch meine NT, die hat dann irgendwann ausgesetzt. Aber ein „Reset“ brachte alles wieder ins Lot.

Die Überfahrt nach Setubal klappte reibungslos, und meine BAS war auch sehr zufrieden, endlich Schiffchen fahren!   Dieser Schlenker war eigentlich nur für mich eingebaut worden. So ist er eben mein BAF! 🙂

Von der Fähre gings Richtung Lissabon, und ei der Daus, eine Mautstation, die nichts mit dem „Easy Toll System“ zu tun hatte, neues Ticket ziehen, mal sehen was kommt. Kurze Zeit später die Zahlstation, wieder 0,73€ bezahlt. Nicht zu glauben, für die „Kleckerbeträge“ so ein riesiger Aufwand an Bezahlstationen, Personal etc….

Egal, weiter Richtung Lissabon! Kurz vor der „Brücke des 25. April“, die an der „Christus Statue“ vorbeiführt, diesmal eine Mautstation für die Benutzung dieser Brücke! Wieder anhalten, Handschuhe aus, Geld hervorkramen, diesmal habe ich der BAS das Geld in die Hand gedrückt, und der Bezahlvorgang ging doch um einiges schneller. Und wieder waren 1,35€ weg.
Durch eine Fehlinterpretation der NT meinerseits hatten wir dann das Vergnügen, einige Kilometer durch Lissabon fahren zu dürfen. Ist nicht das reinste Vergnügen 🙂

Egal, irgendwie erwischten wir die Autobahn nach Cascais/Estoril, aber die Fahrt wurde nicht entspannter, denn das Verhalten der Autofahrer, speziell bei Autobahnauffahrten, ist extrem kreativ, unverständliche Spurwechsel, klar, ohne Blinker, die mich schon teilweise in Schnappatmung versetzten. Aber wir kamen durch.
Das letzte Highlight des Tages war dann der Versuch, unserem Motorrad etwas zu trinken zu geben. Wie immer, ran an die Säule, die BAS stieg ab, es passierte nichts. Alle Säulen waren mit irgendwelchen Kartenlesesystemen ausgerüstet, aber nicht für EC-Karten.
Kann doch nicht sein, oder? Ich in den Laden, und man eröffnete mir auf die Frage, wie ich denn an Benzin kommen könnte gegen Barzahlung, dass zum Betanken doch bitte der Helm abzunehmen sei. Auf meine skeptischen Blicke erklärte mir der freundliche Mensch an der Kasse das nochmal.
Und siehe da, es klappte! Wir haben ja schon einige Tanksysteme erlebt (siehe Berichte Baltikum), aber das mit der Videoerkennung war mir bzw. uns neu. Und wieder was dazu gelernt.
Wir fanden unser Hotel problemlos, wobei einmal um den Block oder ein bisschen durch die Stadt fahren, in die Kategorie „Problemlos“ eingeordnet wird.
Für all die Mühen wurden wir dann mit einem herrlichen Blick auf den Strand von Estoril belohnt.

Uns fielen unterwegs etliche Storchennester auf (s. Baltikum) nur dass sie hier als Zwischenstopps der Vögel auf der Gibraltarroute dienen, für Erholungsphasen vor dem Weiterflug. Sind schon beneidenswerte Tiere – nicht zuletzt wegen ihres modellspezifischen Navigationssystems – so zielsicher und treffgenau!!! Aber da oben gibt es ja auch keinen Kreisverkehr – und alle wollen in die gleiche Richtung – zudem ist die Option :“Bitte WENDEN“ auf 2x pro Jahr limitiert. Von der Natur kann man eben noch lernen.