28.06.2016 – Ein Zeltabend

Heute morgen trauten wir unseren Augen kaum, Regen!!!!
Was soll das denn? Das hatten wir doch gar nicht gebucht 🙂
So haben wir uns dann wieder mal ohne Ziel auf die Socken gemacht, durch den Ort geschlendert. Vorher aber ist Christel ihrem neuen Hobby nachgekommen, Waschen im Urlaub!!
Am frühen Nachmittag riss die Wolkendecke auf und wir hatten noch einen herrlichen Sonnentag.
Wie es sich für jedes Strandbad gehört, gibt es auch hier neben der „Konzertmuschel“ ein Festivalzelt, in dem über die Sommerzeit Veranstaltungen stattfinden. So sind wir mal dorthin, um uns über das Programm zu informieren, denn Fußball machte ja Pause.
Und siehe da, es war ein Konzert für den Abend angesagt mit der Gruppe „Dresen Prahl und Band“. Prahl? Kennen wir doch vom Tatort aus Münster, dieser Axel Prahl?
Ja, es war dieser Axel Prahl gemeint! Also schnell Karten besorgt.
Vor dem Konzert noch ein Besuch in dem Fischrestaurant „Fisch Domke“, war lecker, aber mit Potential nach oben.

Auf der Terrasse von Fisch Domke

Und dann zum Zelt, welches 45 min. vor Beginn schon gut besetzt war. Es passten geschätzt 300 Leute hinein. Uns war nicht klar, was uns erwartet. Bekannt ist, dass Axel Prahl Gitarre spielt, aber wer ist Andreas Dresen? Wir sind eigentlich von einem Rockkonzert augegangen, aber weit gefehlt.
Es war mehr ein Liederabend mit Liedern von Axel Prahl, Rio Reiser und Gerhard Gundermann (bei uns fast unbekannt, aber im Osten ein sehr beliebter Liedermacher, haben wir erst später herausgefunden).
Die Lieder von Axel Prahl haben uns schon beeindruckt, auch seine spielerischen Fähigkeiten an der Gitarre, Respekt. Andreas Dresen war mehr für den Vortrag der Gundermann Lieder zuständig, die uns allerdings wenig sagten.

Dresen Prahl Band

Wohl aber dem übrigen Publikum, welches mehrheitlich aus den östlichen Bundesländern stammte. Den Höhepunkt bildete die zweite Zugabe, in der Axel Prahl auf einer Mandoline eine irische Volksweise spielte, in einer Affengeschwindigkeit und super unterstützt von den übrigen Bandmitgliedern. Chapeau!!! Übrigens, wie Axel Prahl und auch Andreas Dresen durch das Programm führten, humorvoll, einfach klasse. Axel Prahl war genauso, wie wir ihn aus dem Fernsehen kennen, seine Art zu reden und sein Humor. Auch dem Rest der Truppe merkte man an, dass die einen Riesenspaß hatten!

Und zu Hause haben wir dann erst mal ein bisschen gegoogelt, um mehr über die Band zu erfahren, speziell zu Andreas Dresen.
Gut, Axel Prahl kennt man, neu für uns ist, er hatte mal Musik auf Lehramt studiert, und auch als Straßenmusiker in Spanien getingelt.
Andreas Dresen, in Gera geboren (deshalb wohl die Affinität zu Gundermann), Hobbymusiker, im Hauptberuf Filmemacher und Regisseur, mit etlichen Auszeichnungen, bis hin zum Bundesverdienstkreuz! Alle Achtung, da waren ja zwei richtige Schwergewichte unterwegs.
Und die Musik machen die beiden nur nebenbei, daher noch mehr Respekt vor dieser Leistung.
Der Keyborder Jens Quandt produziert Bands und berät bei Filmprojekten, Jürgen Ehle hat in verschieden DDR-Bands gespielt und ist  als Gastmusiker unterwegs. Über den Bassisten Harry Rosswog habe ich nichts herausgefunden. Der Schlagzeuger Nikolai Ziel aber als Band- und Studiomusiker. insgesamt schon hochkarätig besetzt.

Obwohl es nicht ganz unsere Musik ist, alles in Allem ein schöner interessanter Abend.

27.07.2016 – Heringsdorf/Usedom

Wir sind jetzt schon drei Tage hier in Heringsdorf, und die Zeit ist wie im Flug vergangen.
Samstags sind wir erst mal zu der 500m langen Seebrücke gegangen. Ein  phantastischer Blick über die „Pommersche Bucht“, zum Genießen.

Blick von der Seebrücke auf Heringsdorf

Dann sind wir Richtung Norden nach Bansin entlang des Strandes, wieder bei herrlichstem Wetter. (Traue ich schon gar nicht mehr zu sagen, bei dem Wetter zu Hause). Zurück entlang der Strandpromenade, vorbei an herrlichen Villen und Hotels.
Das Highlight ist das Maritim Hotel mit einer Palmendachterrasse.

Hotel Maritim in Heringsdorf, oben eine Palmenetage

Sonntags hieß es zuerst einkaufen (die Supermärkte haben hier auch Sonntags auf), mussten Verpflegung besorgen um einem möglichen Hungerast während des Fußballspiels um 18:00 Uhr vorzubeugen.
Übrigens, ein ganz neues Gefühl, Fußball auf einem deutschen Sender verfolgen zu können. (Wobei es manchmal von Vorteil sein kann, nicht alles zu verstehen, was da so von sich gegeben wird)
Für den Montag haben wir uns dann Fahrräder geliehen, mit Akku-Unterstützung, sind ja auch nicht mehr die Jüngsten.
Und wir hatten Glück, denn im Gegensatz zum Sonntag war es heute relativ ruhig, was das Menschenaufkommen betrifft. Es führt ein sehr gut ausgebauter Radweg entlang der Ostsee bis nach Polen.
Am Grenzübergang zu Polen wurde ein Denkmal zum Gedenken des Beitritts Polens zum Schengenabkommen und der Öffnung der Grenze errichtet.

Denkmal zur Öffnung der Grenze nach dem Beitritt Polens zum Schengenabkommen

Ehemaliges „Niemandsland“ an der Grenze

Da muss man schon einige Zeit verweilen, um sich das alles noch einmal in Erinnerung zu rufen.
Ich tue mich schwer, weitere Bilder einzufügen, denn die „unendlich“ vielen schönen Villen entang der Fahrradstrecke muss man selbst erleben.
Sollten wir nochmals nach Usedom fahren, werden wir bestimt im Örtchen Ahlbeck eine Unterkunft suchen, dieser Ort gefällt uns bisher am Besten.

24.06.2016 – Heringsdorf (Usedom)

Es lag eine Strecke von fast 350 km vor uns, einen weiteren Zwischenstopp wollten wir in Polen nicht mehr machen, und so haben wir uns für Heringsdorf auf der Halbinsel Usedom entschieden.
Die Wettervorhersagen waren mit 34º nicht gerade prickelnd, aber besser als Regen.
Aus Danzig heraus war es noch ganz ok, trotz der vielen Baustellen klappte es ganz gut und morgens war es auch schon schweineheiß. Die Fahrt wurde schlimmer durch die kleinen Städte hinter Danzig, ein Ort reihte sich an den nächsten, und es muss ein Statussymbol jeder Stadt sein, einen Kreisverkehr zu haben. Allerdings haben diese Kreisverkehre einen so kleinen Durchmesser, dass sich dort der Verkehr regelmässig staute. Dazu kommt noch, dass durch die Unmenge an Zebrastreifen (vor jedem kleinen Geschäft) der Verkehrsfluss immer wieder gehemmt wurde. Ein Übriges tat das Verhalten der polnischen Verkehrsteilnehmer ein, denn nach meinen Beobachtungen sind etliche Fahrer mit dieser Situation überfordert.
Und dieses „Stop and Go“ bei dieser Hitze machte uns kein Vergnügen:
Für die ersten 23km haben wir fast eine Stunde gebraucht, wie soll das nur weiter gehen.
Auch im Weiteren war das Fahren nicht so ein Vergnügen, viele LKW auf den Straßen, kaum zu überholen auf den kurvigen Strecken, und die Unart einiger „Schnellfahrer“, auch an den unübersichtlichsten Stellen zu überholen, forderte die volle Konzentration.
Aber irgendwann erreichten wir eine Schnellstraße, und da konnten wir Meter machen. Eine wunderschöne Strecke entlang Kolberg bis Swenemünde, dazwischen lagen Strandbäder wie Rewal mit sehr schönen Ferienanlagen. Ich kann mir vorstellen, an diesen Orten doch ein paar Tage zu verbringen, ist vielleicht auch den niedrigen Preisen in Polen geschuldet. Aber egal.
In Dziwnow hatten wir noch einen (unfreiwilligen) Aufenthalt, kurz vor uns schaltete die Ampel einer Zugbrücke auf „Rot“, wieder 20 min. In sengender Hitze.
In Swenemünde hatten wir allerdings Glück mit der Fähre über die“Swina“. Ich bin einfach meiner „Navitante“ gefolgt, und wir landeten auf einer Fähre, die nur von Autos mit „Swenemünder“ Kennzeichen benutzt werden darf, kostenlos! Wie es sich gehört habe ich mich schön in die Autospur eingereiht. Aber sofort kam ein freundlicher Pole auf uns zu und bedeutete uns, daß wir doch direkt nach vorne fahren sollten, hinter einen einheimischen Motorradfahrer. Na gut. Der nette Pole hat seinen Wagen noch umrangiert, um Platz zu machen. Und die Info, dass nur „Swenemünder“ die Fähre benutzen dürfen, gelte nur für Autos, nicht für Zweiräder, was allerdings bedeutete, dass wir dann in der Fahrradspur standen. Alles kein Problem, nur ungewohnt.
Die letzten zwei Kilometer bis zur deutschen Grenze gingen nochmals über holprigstes Kopfsteinpflaster, aber ab Deutschland war wieder alles in Ordnung und wir haben zügig unser Appartment in der „Villa Usedom“ bezogen

Unser Domizil in Heringsdorf – Villa Usedom

Danach waren wir noch schnell einkaufen. Einen Edeka Markt gab es nach Luftlinie ganz in der Nähe, aber dazwischen liegt noch ein kleiner Hügel. Hier in Heringsdorf ist nur der Strand, sonst geht es bergauf- und ab. Kurz nach20.00 Uhr waren wir mit dem Nötigsten versorgt.
Der Tag war schon sehr anstrengend, aber wir fühlen uns wohl.