03.05.2017 – Sevilla

Gestern haben wir einen Motorradtripp nach Ronda gemacht, hatten wir ja schon von Malaga aus geplant, fiel leider dem Wetter zum Opfer. Diesmal fuhren wir bei schönstem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen morgens schon zeitig los, haben uns auch gut dank der NT zurechtgefunden.
Ich muss mich nur daran gewöhnen, dass in den kleinen Gassen meine NT keinen vernünftigen GPS Empfang hat, und somit die ersten Meter eigentlich Blindflug sind. Bis dann das Navi die Route berechnet, bin ich schon wieder weiter, und die ersten Anweisungen der NT sind dann verwirrend.  Also heisst das, aus der Tiefgarage raus, auf eine mögliche Parkmöglichkeit zusteuern, und geduldig die Neuberechnung der Route abwarten.
Ronda ist bekannt als die „weisse Stadt“, auf einem Hochplateau liegend, die man gesehen haben muss. Wobei die Häuser, egal wo in Andalusien, fast alle weiss angestrichen sind…
In Ronda haben etliche Künstler neue schöpferische Kraft getankt, wie er Schriftsteller Hemingway oder der Schauspieler Orson Welles. Auch soll hier das Grundwerk für die Oper „Carmen“ entstanden sein.
Am Imposantesten ist allerdings die „Puente Nuevo“, eine Brücke, die die Tajoschlucht in 98m überspannt. Schon eine beeindruckende Konstruktion, die man allerdings von der Brücke aus nicht richtig abschätzen kann. Also sind wir einen Weg in die Schlucht hinunter. Ein toller Blick auf die Brücke!

Die Brücke „Puente Nuevo“ in Ronda

Und natürlich anschließend die Schlucht wieder hinauf! Auch toll!
Ansonsten hat der Ort nicht soviel zu bieten. Die gepriesenen Gebäude wie der Mondragon Palast erwies sich als nicht so prickelnd, vielleicht sind wir auch durch die Sehenswürdigkeiten in der anderen Städten ein bisschen verwöhnt. In meinen Augen wäre Ronda ein schnuckeliges Städtchen mit sehr viel Charme, wenn da Raum wäre, diesen vor lauter Touris auch zu entdecken. So viel zu dem Thema: „Entfliehen wir den Touristenmassen in Sevilla – fahren wir mal nach Ronda.“

Von Ronda aus wollten wir noch in die Stadt „Setenil“, die auch im Reiseführer als sehenswert beschrieben war. Und da hat meine NT alles gegeben, wir wurden über herrliche Nebenstrassen geführt, Kurven, ein toller Belag, und mein Motorradfahrerherz war total glücklich. Zwischendurch stockte mir schon der Atem, als wir in einer Vorstadt eine steile Gasse hinunter mussten, und auch Autos in der Gegenrichtung fuhren. Aber wir schafften auch diese Herausforderung. Ich habe kurzzeitig mit der Atmung ausgesetzt, damit das Motorrad ruhiger über dem Kopfsteinpflaster lag.

Von Setenil haben wir nicht viel gesehen, die NT führte uns an der Innenstadt vorbei, einen steilen Berg hinauf, und ein kleiner Stopp mit einem herrlichen Blick auf die Stadt zeigte uns, warum wir an der Stadt vorbei geführt wurden. Die Gässchen waren für Motorradfahrer nicht befahrbar, zu eng, zu steil, und zuviele Treppen. Ich liebe meine NT!

Aussicht auf Setinil

Meine BAS bewundert Setinil

Weiter gings über tolle Strassen, wie oben beschrieben, aber an der Provinzgrenze Malaga/Sevilla änderte sich der Belag in ein holpriges Mischmasch, nicht wirklich prickelnd. Und das über 40 km. Äußerst anspruchsvoll, immer volle Konzentration war gefordert.
Aber der Restweg nach Sevilla gestaltete sich trotz einiger Verwirrungen meiner NT oder meiner Missachtung der Anweisungen als unproblematisch.
Nach 300 km Fahrt war ich doch ziemilich platt, aber eine Dusche und das anschließende leckere Abendessen (wieder mit gebratenenen Anchovis) brachte mich wieder nach vorne.
Ein toller Tag!!!!! – Die Temperaturen steigen langsam aber stetig an. Habe mir gestern schon ein „Helmgesicht“ geholt vom Fahren mit offenem Visier, aber zum Glück sind meine Klamotten für diese Temperaturen noch unbenutzt. So hat alles 2 Seiten…. und morgen hat mein Mann Geburtstag: da darf ER mal bestimmen was wir machen 🙂

 

 

 

 

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