07.05.2018 – Unsere Tour ums Ogliastra Gebirge

Und die Wettervorhersage hatte recht, eitel Sonnenschein 🌞, welch ein Anblick. Beim Frühstück scharrten die anderen Motorradfahrer ungeduldig mit den Füßen, wollten los.

Wir schwangen uns auch frohgemut aufs Motorrad, und nach einer weiteren 😂 Stadtrundfahrt folgten wir der Strecke wie von uns beabsichtigt.

Welch ein Kurvengewimmel, man mag es kaum glauben, gut ausgebaute Strassen, toller Belag, gutes Wetter…. alles perfekt. Aber irgendwann kamen wir auch auf Nebenstrecken, und bei einer war ich der Meinung “Das kann das Navi nicht gewollt haben”. Eine mit Schlaglöchern übersäte Strasse, sehr eng, kurvig. Zudem lag durch die vorhergegangenen Regentage unendlich viel Sand auf den Strassen, welcher aus den Bergen und Wegen gespült  worden war, vorzugsweise in den Kurvenbereichen. Da hiess es wirklich aufpassen. Aber weitere Motorradfahrer waren auf dieser Strasse unterwegs, musste also richtig sein, oder die haben das gleiche Navi 😂.

Kaum waren wir aus diesem Schlamassel heraus, so nach 20 km., leitete uns das Navi auf einen Weg, den ich freiwillig sonst nie fahren würde. Eine Strasse aus Betonplatten führte steil bergab, mit den entsprechenden Sandaufwerfungen. Gut war, dass ein Auto vor uns herfuhr, also musste es weiter gehen. Und eine große Straße war in Sicht, kurz vor der Einmündung ging es wirklich “steil” herunter, und der vor uns fahrende Wagen hielt an, und machte ein Quätschchen mit einem heraneilenden Kellner einer Pizzeria von gegenüber. Und wir standen auf dieser “Scheißschräge” mit den entsprechenden Schweißtropfen. Aber irgendwie haben wir auch diese Situation gemeistert.👏

Das war die Glanzleistung des Tages!!! Meinem BaF sei Dank! Mein Mutpegel war bis am Limit. Es kam mir vor wie beim Skifahren auf einer tiefschwarzen Piste (in Österreich/ nicht italienischer Standard), die kurz vor der Sperrung steht, weil überall Felsblöcke herausgucken und alle Kurven vereist sind. Da war ich froh, einen so umsichtigen BaF zu haben, nur jeden Tag braucht man das nicht.

Die weitere Tour war grandios, gute Straßen, allerdings mit dem schon erwähnten Sand, herrliche Ausblicke auf die traumhafte Landschaft, hat mir jedenfalls die BaS erzählt, ich mußte mich ja auf die unendlich vielen Kurven konzentrieren.

Auf dem Bild oben könnt ihr, wenn ihr reinzoomt,meinen BaF erkennen bei unserem Stopp in Orgosolo. Er raucht, ich gehe auf Fotosafari, denn dieser Ort ist bekannt durch seine politischen und sozialkritischen Wandmalereien: links sieht man eine Anlehnung an Picassos Guernica, rechts daneben das “vergessene Sardinien”, das auf der Italienkarte fehlt…. und viele Themen mehr… auch das Flüchtlingsthema war häufig vertreten, denn die Wandmalereien werden permanent aktualisiert. 

 

 

Der Höhepunkt war dann die Fahrt auf derr SS125 von Cala Ganone bis Arbatrax, eine tolle Fahrt entlang der Berge, eine “Superstraße”. Man sollte vorsichtig mit solchen Attributen sein, aber diese Straße ist wirklich ein Traum für alle Motorradfahrer. Ein Kurvengewimmel ohne Ende, und das fast 65km lang.

Obacht geben ist überall auf den Straßen gefordert. Man muss schon mit plötzlichen Schafherden auf den Nebenstraßen rechnen, gutes Indiz sind frische Schafköttel, oder man muss mit Schweinen und Kühen rechnen. Auch nicht zu unterschätzen sind die einheimischen Blechdosenfahrer, denen eine Spurtreue wohl nie beigebracht wurde, eher wohl das System, aus jeder Kurve eine Gerade zu machen. Deshalb immer Vorsicht bei unübersichtlichen Strecken. Beliebt ist auch, hinter Rechtskurven den Wagen für einen “kurzen Moment abzustellen, um einen Blick auf die atemberaubende Landschaft zu erhaschen. Ansonsten klappt es eigentlich gut mit den Blechdosenfahrern.

Bedingt durch den Feiertag (Christi Himmelfahrt) in dieser Woche wimmelt es hier nur so von an- und abreisenden Motorradgruppen,darunter viele jüngere Fahrer mit ihren farbenfrohen “Rennsemmeln” und passender Fahrerausrüstung, die waghalsig um die Kurven preschen und uns ein ums andere mal überholen. Wir kommen Ihnen mit unserer Tourermaschine wohl vor wie Opa mit Hut/Helm, aber sollen sie nur… wir kommen sicher ans Ziel, das ist uns wichtiger. ✌️

Wir sind nach fast 9 Stunden Motorradfahren (inkl. kleiner Pausen) und 302km gut gelaunt im Hotel angekommen. Und haben uns für den nächsten Tag eine kleine Tour, wieder über die Traumstrasse SS125, vorgenommen, gemäß Wetterbericht ist erst ab Nachmittag wieder mit Regen zu rechnen ☹️

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert