18.06.2016 – Polen, Masuren, Gizycko

Bei herrlichstem Sonnenschein ging es zeitig los nach Gizycko, einem als Seeglerparadies bekannten Ort an der Masurischen Seenplatte. Unterwegs in Litauen wurden wir zwar von einem leichten Schauer überrascht, aber harmlos. Die ersten 150 km bis Marijampole waren gut – zu gut zu fahren, ein bisschen Wind, kein Problem. Ab Marijampole ging es Richtung Süden zur polnischen Grenze. Und aus dem Nichts trat so ein heftiger auf, dass mir zuerst Angst und Bange wurde. Das Fahren auf dem mit Spurrillen übersäten Pflaster gepaart mit dem Wind fühlte sich an „Wie wenn man mit einem Plattfuß“ fährt. Dazu taten die entgegenkommenden LKW´s mit dem Sog ein Übriges. Mir schoss es durch den Kopf, bitte nicht schon wieder einen Plattfuß, so ähnlich ist dieses Fahrgefühl.
Aber es war Gott sei Dank kein Plattfuß. An der Litauisch/Polnischen Grenze kam zu den widrigen Umständen noch das unsägliche Fahrverhalten der polnischen Verkehrteilnehmer. Direkt hinter der Grenze zog ein LKW Fahrer hinter mir raus, um mich und den vor mir fahrenden PKW zu überholen. Die Strasse verengte von 2 Spuren auf eine Spur, was den LKW veranlasste, auf Höhe des PKW ohne zu schauen nach rechts zu ziehen, und nur ein plötzliches Bremsen es PKW verhinderte, dass er im Graben landete. Wir hatten glücklicherweise genügend Abstand, um die Situation schadlos zu überstehen.
Nach 30 km heftigsten Windes und wirklichem Kampf ging es bei Suwalki über Landstrassen Richtunng Gizycko, eine Wohltat. Viel Wald bremste den heftigen Wind, es ging über tolle Kurven und hügeliges Gelände, das BAS+BAF Herz schlug höher, eine tolle Gegend entlang der kleinen Seen, eine wunderschöne Landschaft, bis….
wir von einem Feuerwehrmann zum Halten aufgefordert wurden. Ein Baum hatte sich in einiger Entfernung quergelegt, und ein LKW hatte wohl Schaden genommen, was wir so sehen konnten. Und es sah nicht so aus, dass die  Feuerwehr alles im Griff hatte. Bei uns hätte man den Verkehr locker regeln können, aber es wurde alles geblockt, Autos wendeten, was tun? In radebrechendem Englisch wurde uns bedeutet, dass die Sperrung noch lange dauern könne, und wir doch besser umdrehen sollten, dem vor uns auch drehenden PKW folgen sollten.
Aber der war relativ schnell, dass wir auf einmal auf einer Schotterstrecke landeten, und auch die Navi-Tante uns zum Wenden aufforderte (was die eigentlich nie macht, sondern sofort neue Strecken angibt). Und nach einiger Verwirrung haben wir dann über gefühlte etliche Kilometer den rechten Weg gefunden.
Wieder vorbei an herrlicher Landschaft erreichten wir die Stadt Gizycko, allerdings hatten wir noch einen Zwangsstopp vor einer Drehbrücke, die die Fahrtrichtung für Seegler und andere Wasssersportler offenhielt.

Die Drehbrücke

Der Himmel hatte sich zwischenzeitlich erschreckend zugezogen, aber wir haben es noch rechtzeitig in unser Hotel geschafft, zwar ein bisschen außerhalb,, funktionell, aber für 45,-€/Nacht für uns beide mit Frühstück, alles Bestens.
Und dann erlebten wir das 1. Gewitter während unserer Tour, aber wir waren ja im Trockenen.  Nachdem der Himmel wieder aufklarte beschlossen wir, in dasStädtchen zu gehen, um polnische Szloty zu besorgen, bis jetzt waren wir ja immer im Euroland.
Wir hatten Glück, keine hundert Meter von unserem Hotel gab es innerhalb einer Marina einen Bankomat. Danach haben wir erst mal was zu trinken besorgt, und haben uns über die Preise gewundert. gemäß der „Bierwährung“ kostet ein Bier 6,50 ZLT, umgerechnet 1,47€. Und so haben wir uns hingesetzt, und den herrlichen Blick auf den masurischen See „Jez Niegozyn“ genossen.

An einem See der Masurischen Seenplatte

Ein wunderschöner Ort der Ruhe nach der Großstadt. Einzig störend war der immer heftig werdende Wind, der gegen spät abends noch schlimmer wurde. Und dass wir im Zimmer keinen Sender empfangen können, der Fußball zeigt, nur irgendwelche undefinierbaren polnischen Sender.

Heute haben wir uns auf den Weg ins Städtchen gemacht, der Wind hatte nachgelassen, und wir waren guten Mutes. Der als Strand ausgewiesene Bereich war ein Strändchen, zwar viel „mobile Restaurants“, aber keine, welche einem zum Verbleib animieren konnten.

Gizyycko vom Haupthafen

Auch das Städtchen entpuppte sich nicht als Highlight, muss man nicht gesehen haben.
Der Wind hat gegen abend nachgelassen, und für morgen steht eine Rundtour um die Seen an.

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