Am Dienstag gings los Richtung Adria, nicht ganz ohne Grummeln im Bauch, ob wir denn heil heraus aus Neapel kommen. Warum? Direkt auf dem Weg von der Unterkunft ging es rechts in eine schmale, unübersichtliche Gasse, die auch eine gehörige Steigung aufwies. Und da sich keiner an irgendwelche Regeln hält, wie Einbahnstraße oder s.g. Vorfahrt, kann es dann schon zu einigen für uns gefährliche Situationen kommen. Habe ich oft genug gesehen, aber das Vertrauen in die Scooterfahrer ist im Laufe unseres Neapelbesuches gestiegen, also einfach durchfahren, wird schon gehen. Habe ich mir im Laufe der Woche vielleicht 1000 – mal durch den Kopf gehen lassen. Hat mir doch einige schlaflose Stunden bereitet.
Und es ging! Habe auch Glück gehabt, dass keine Autos vor mir waren, und auch keine auf der Strasse laufenden Fußgänger, denn es gab keinen Bürgersteig. Alles problemloser als erwartet! Der erste Adrenalinkick war schnell und gefahrlos vorbei, wir waren froh, in dem normalen Getümmel zu sein. Bis wir dann in einem völlig verstopften Kreisverkehr einmal falsch abgebogen sind, und die Navitante uns einen neuen Weg errechnet hatte. Dieser führte allerdings bei sengender Hitze quer durch Neapel, ungefähr 18 km, mit Staus und allem was dazu gehört. Für die erste Strecke bis zur Autobahn haben wir fast 1,5 Stunden gebraucht, ziemlich anstrengend und schweißtreibend. Die restlichen 430 km über die Autobahn, davon ca. 100 km über eine toll ausgebaute Landstraße, gingen dann problemlos, nur die Hitze machte uns schon zu schaffen.
Wir sind dann an der Adria in dem Städtchen Maretto gelandet, in einem kleinen Hotel mit Blick aufs Meer. Schön, aber alles um einen herum tot. Es gibt keine Leute, viele Lokalitäten noch geschlossen. Wie es denn in der Hauptsaison hier aussehen könnte, bleibt der Phantasie des Betrachters überlassen. Vieles ist noch im Aufbau für die kommende Saison, die erst Mitte Juni losgehen soll, wie wir heute erfahren haben. Für mich ist das jedenfalls nicht eine erste Adresse.
Morgen fahren wir dann nach Desenzano zum Gardasee, unser anvisiertes Ziel mit dem Grödnertal haben wir fallen lassen, die Wettervorhersage für die Dolomiten verspricht eitliche Gewitter in den nächsten Tagen, und das brauchen wir nicht.