27.05.2018 – Bustour Pompeji und Vesuv

Es werden sich sicher einige fragen, warum Bustour und nicht Motorrad. Ehrlich gesagt, hat die Fahrt durch Neapel zu unserer Unterkunft mir den Zahn gezogen, hier mehr Motorrad zu fahren als nötig.

Also haben wir dann den Abend vorher mal ins Internet geschaut, speziell bei „GetYourGuide“, welche Touren nach Pompeji und zum Vesuv überhaupt angeboten werden für den darauffolgenden Tag. Gemütlich fahren lassen, mit einem Guide durch Pompeji und auf den Vesuv kutschieren lassen.

Jedenfalls lief alles reibungslos, wurden von einem Treffpunkt nahe unserer Unterkunft abgeholt, und mit leichter „italienischer“ Verspätung erreichten wir dann gegen 11:00 Uhr Pompeji. Gut daß wir nicht mit dem Motorrad gefahren sind, wieder alles sehr voll, und die nicht zu unterschätzende Hitze.

Und wir hatten ein Riesenglück mit dem Tourguide, eine nette Dame, die hervorragendes Englisch  sprach, und uns vieles über Pompeji erzählte, und das auf eine spannende, humorvolle Art.

Nur ein paar Fakten zu Pompeji, einer Stadt, die zuerst durch die Griechen erbaut und danach durch die Römer erweitert wurde. Es sollen bis zu 16.000 Menschen dort gewohnt haben (andere Quellen gehen von 20.000 Menschen aus). Nach dem verherenden Ausbruch des Vesuvs im Jahre 79 n.C. wurde die Stadt unter einer 6-7m dicken Ascheschicht begraben. Durch diese Ascheschicht wurden viele Bauwerke, Kunstschätze und Alltagsgegenstände konserviert. Durch Zufall wurden im Jahre 1600 einige Kunstschätze entdeckt  bei Entwässerungsarbeiten. Vorangetrieben wurden die Ausgrabungen im 18/19. Jahrhundert. Es wurde allerdings versäumt, die Ausgrabungen zu konservieren und wieder aufzubauen, so daß Pompeji durch die Witterung wieder dem Zerfall preisgegeben ist. Zudem führten Bombardierungen im 2. Weltkrieg und ein Vulkanausbruch 1944 zu weiteren Zerstörungen.

Von dem Gelände sind nur 1/3 für die Besucher zugänglich, aber die Gebäude und Anlagen ergeben schon ein sehr imposantes Bild, zumal durch die Erklärungen unseres Guides es schon möglich war sich vorzustellen, wie das Leben sich damals abgespielt haben könnte. Bei dem Vulkanausbruch wurden die Menschen unter der Asche begraben, sie sind erstickt und nicht verbrannt. Aber durch die poröse Abdeckung konnten alle organischen Leben verwesen, die dann entsprechende Hohlräume bildeten. Die Archäologen im 19. Jahrhundert haben unter der Ascheschicht diese Hohlräume durch Klopfen ausgemacht, dann diese Hohlräume mit Zement ausgegossen. So konnte man dann nach der Freilegung erkennnen, um welchen ehemaligen Körper es sich gehandelt hat. In der Glasvitrine sieht man die Gestalt eines Kindes. Fand ich irgendwie spannend. Ein weiteres Merkmal sind die Spurrillen in den Straßenpflastern. Die von Eseln (nicht von Pferden wie im Kino) gezogenen Karren verblieben in der Spur, ein Überholen gab es nicht, so daß sich auch schon die ersten Staus bilden konnten. (Nach unserem Guide entspricht die Spurbreite dem damaligen Maß von 2 Eselhintern, nämlich ca.1,40m, der heutigen Spurbreite unserer Eisenbahn…). 

Und wenn man den Vesuv im Hintergrund sieht, erkennt man 2 Gipfel, so um 1290m hoch. Diese 2 Berge bildeten aber zum Zeitpunkt des Ausbruchs einen Berg mit einer geschätzten Höhe von 3.000m. Man mag sich kaum vorstellen, welchen gewaltigen Massen aus dem Vulkan geschleudert wurden.

Alles in Allem hat die Führung 2 Stunden gedauert und war sehr spannend. Nach einer kleinen Stärkung mit Pizza fuhren wir dann zum Vesuv. Eine spannende Anreise, der Busfahrer war ein Freund der „Hupe“, was auch tlw. nötig war bei doch einigen engen Kurven. Wichtig war, daß dieser Bus weiter als jeder private Pkw fahren durfte, und so wurden wir ca. 200m unterhalb des Vesuvgipfels abgesetzt. Und dann ging es doch sehr steil bergauf, aber mit einigen Verschnaufpäuschen (man ist ja nicht mehr der Jüngste ) erreichten wir den Kraterrand, und sahen dann in den Vulkanschlund. Ein bisschen unspektakulär, kein blubberndes Magma, nur ein winzig kleines Rauchfähnchen am Rande. Man sagt, alle 50 Jahre solle der Vulkan ausbrechen, und der letzte Ausbruch war 1944, also sei er überfällig . Aber wir hatten Glück. Leider war der Blick auf Neapel, Sorrent und Capri durch das diesige Wetter nicht so klar, trotzdem sehr beeindruckend, dieser Golf von Neapel.

Ich muss sagen, es war alles toll organisiert, absolut zufrieden, dafür nochmals danke an den Veranstalter.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert