Mittlerweile haben wir doch unserer einsamen Lage viel Positives abringen können
Herrlichstes Wetter, kein Trubel, wir sind fast immer noch die einzigen Gäste im Hotel. Eine fürs Baltikum hervorragende Küche, auch wenn die Speisenkarte noch abwechslungsreicher sein könnte.
Man merkt, dass jetzt wohl die Saison beginnt, es werden die Aussenanlagen bestuhlt, sogar mit Sonnenschirmen. Auch haben gestern zwei Thai-Masseurinnen ihren Dienst angetreten.
Gestern sind wir dann mit dem Motorrad zu den s.g. Sehenswürdigkeiten der Insel gefahren. Auf dem Weg zur Steilküste nach Panga hat es uns doch erwischt, die ersten Schotterstrassen. Oh Mann, aber da mussten wir durch. Nach anfänglichem Riesenrespekt vor der Piste konnte man dann doch ganz gut fahren, fast überall war der Schotter sehr fest gefahren, und kaum Schlaglöcher. Bei moderater Geschwindigkeit kamen wir doch ganz gut voran. Es kam uns zum Glück kein Auto entgegen, dessen Staub wir hätten fressen müssen.
Die Steiküste von Panga ist an einigen Stellen bis zu 20m hoch, und der Ort diente zu Mittelalterzeiten als Opferstätte an den Meeresgott, um für gutes Wetter und guten Fischfang zu bitten.
Auch soll hier der schönste Punkt der Insel sein, um den Sonnenaufgang bzw. Sonnenuntergang zu beobachten. So viel Zeit hatten wir natürlich nicht, die Sonne geht hier um 22:24 Uhr unter, und um 23:30 ist es immer noch relativ hell.
Weiter sind wir dann zur zweiten Sehenswürdigkeit der Insel gefahren, den Windmühlen von Angla, auch wieder über 8 km Schotter, aber danach eine wunderschöne Motorradstrecke, mit etlichen Kurven, hat richtig Spass gemacht. Diese Straße sollte man im Reiseführer als Sehens-/Fahrenswürdigkeit hervorheben. Bei den Windmühlen handelt es sich um 4 wiederaufgebaute Bockwindmühlen und um eine holländische Mühle aus dem Jahre 1927.
Früher war es üblich, solche Gruppierungen von Windmühlen auf den leichten Anhöhen zu bauen, diese sind aber als einzige erhalten geblieben. Mittlerweile sind die Mühlen restauriert und begehbar. War interessant sich die einfache, aber wirkungsvolle Konstruktion anzuschauen.
Heute sind wir dann nach Kuressaare gefahren, der größten Stadt der Insel, mit dem Wahrzeichen der Bischofsburg.
Die Burg ist sehr schön wieder aufgebaut worden, das zeigten Bilder im Vergleich vorher/nachher. In der Burg ist ein Museum untergebracht. Es zeigt geologische sowie naturkundliche Aspekte der Region sowie historische Rückblicke vom Mittelalter bis zu den Zeiten des zweiten Weltkrieges. Von der Insel Saaremaa aus haben die Russen im 2. Weltkrieg nach der Rückeroberung von den deutschen Truppen die ersten Luftangriffe auf Berlin geflogen. Während der Zeit der russischen Besetzung bzw. Zugehörigkeit zur UDSSR war die Insel ein wesentlicher Stützpunkt der Armee und daher zum Sperrgebiet erklärt. Dies erklärt auch, warum es auf der Insel kaum Eingriffe in die Natur gab, und sich hier die Natur ungestört entwickeln durfte.
Der restliche Teil der Stadt war jetzt nicht so spektakulär.
Morgen geht es weiter nach Tallinn, wir haben dort ein Appartment gemietet, mit Selbstversorgung, inmitten der Altstadt. Vielleicht werden wir uns nach der Ruhe auf Saaremaa sehnen 🙂
HIER MELDET SICH ERSTMALS DIE“BAS“:
Männer und Frauen sehen die Welt mit eigenen/manchmal anderen Augen. – Das ist auch gut so 🙂 Ich habe die Tagebucheintragungen von Reinhard alle gelesen und muß nun auch mal einige weibliche Aspekte ergänzen. Was mich bis jetzt besonders beeindruckt hat istdie Vegetation: Ob Litauen, Lettland oder Estland, das ganze Baltikum erscheint mir ein einziger Fliederbusch zu sein!!!!!!! Ob WEISS, hell oder dunkel LILA , jeder Garten bzw. Vorgarten hat seine Fliederbüsche, ja ganze Hecken und entsprechend gut riecht es auch im Vorbeifahren oder Vorbeigehen. Und wild wächst der Flieder sowieso überall – ü b e r a l l. Wir sind zur richtgen Jahreszeit hier und meinen eigenen Fliederstrauch im Garten vermisse ich kaum.
Soviel für heute, sollte mein BAF (Bester aller Fahrer) wieder mal solche wesentlichen Dinge vergessen, werde ich mich wieder einschalten.
So long BAS