01.06.2018 – Desenzano, Gardasee

Vor uns lagen ca. 340 km, hauptsächlich Autobahn. Und das war gut so, denn bei dieser Affenhitze sich noch auf Landstrassen und durch verstopfte Städte quälen, das brauchten wir nicht. Hat alles gut geklappt, ein bisschen voll vor Bologna und dem Abzweig Richtung Gardasee, aber sonst ok.

Die Ausfahrt Desenzano mit der Mautstation (stattliche 23,-€ für 325km) ging auch reibungslos, und schwupp, kurz danach standen wir im Stau. Durch die Neapelerfahrung gestärkt, einfach vorbeifahren, wo sich denn eine Lücke auftut, brachte uns ein bisschen nach vorne. Bis die Navitante sich anschickte, uns durch wieder mal kleine Gassen und Einbahnstraßen  zu schicken. Den Höhepunkt bildete allerdings wieder eine ca. 500m lange Fahrt durch eine bevölkerte Fußgängerzone. Kannten wir doch vom letzten Jahr in Spanien? Und es hat keiner gemeckert. Wohlgemerkt, wir hatten eine Unterkunft in der Fußgängerzone gebucht, war schon alles ok, aber der kürzere Weg wäre von der anderen Seite gewesen, nur ca. 50m……warum das Garmin Gerät,das macht, erschließt sich mir immer weniger. Irgendwo ist da was nicht richtig. Ich habe alle Voreinstellungen auch schon geprüft und geändert, hilft nix. (Soll aber beim Tom-Tom Navi ähnlich sein, wie uns andere Motorradfahrer berichteten). Also immer wieder die Strecke und die Anfahrt vor Fahrtantritt prüfen……

Und dann standen wir in der Fußgängerzone und trafen dann den „Steward“ der Vermittlungsagentur. Er schaute ein bisschen skeptisch auf das Motorrad, und auf meine Frage, wo denn der „sichere Abstellplatz“ sei, schaute er noch skeptischer und bedeutete mir, es gäbe keinen. Könne das Motorrad so 100m weiter abstellen, passiert nichts. Und ich hatte morgens nochmal nachgefragt wegen des Parkens, alles wäre ok. Ich glaube, ich werde doch nochmal mit der Agentur in einen Disput treten. 😀 steht ja auch in den Beschreibungen von Booking.com.

Jedenfalles erklärte uns der Steward alles in einem sehr guten Englisch, und bei Bedarf können wir jederzeit anrufen. Die Wohnung ist ganz nett, nur ein bisschen duster, und leider kein Balkon, dafür aber eine Waschmaschine. Schnell die Sachen ausräumen, und dann mein Motorrad an den sicheren Platz bringen. Der mir gezeigte Weg klappte nicht so ganz, wegen der Einbahnstraßen, in Neapel kein Thema, aber hier fahren die Menschen schon eindeutig gesitterter, zuviel Deutsche und Österreicher… habe dann nach einer weiteren kleinen Irrfahrt ein Plätzchen gefunden, ein ausgewiesener Motorradparkplatz, zwar nicht gesichert, aber kostenfrei😜

Dann kam der Versuch, sich ins Wlan einzuwählen. Die Infomappe zur Wohnung enthielt auch diese Info, ausdrücklich mit dem Hinweis, die Gross – und Kleinschreibung zu beachten. Und die ersten Versuche misslangen, und weitere… das genannte Netzwerk gibt es nicht, nur so ähnlich lautend, alle probiert, fängt ja schon gut an….kein Parkplatz, kein Wlan….den Steward angerufen….

Wir sind dann erst mal einkaufen fürs Frühstück und Basissachen, der empfohlene Lebensmittelhändler hatte kaum etwas, was wir brauchten, also sind noch 1,3 km weiter bis zu einem Supermarkt gelaufen. Unterwegs meldete sich der Steward mit Vorschlag, den Strom abzuschalten, und dann wieder ein….(ist eigentlich ein „uraltes“Vorgehen), ging aber nicht, waren unterwegs, und die BaS hatte schon die erste Waschmaschine laufen.

Wieder nach Hause, mit den schweren Taschen. Alles gut verstaut, Waschmaschine mußte eben noch schleudern, dann Strom aus, so 5 Sek. warten, wieder einschalten…..immer noch kein Internet. So ein Mist! Irgendwie ist man schon abhängig von diesem Medium, aber früher hatten wir auch stapelweise Karten und anderes Infomaterial. Aber warum wie früher, ging bisher auf der ganzen Fahrt ganz gut, und hier nicht????

Wieder eine Info an den „Steward“, nix läuft, per „What’s App“.

Dann machten wir uns auf zu einem Abendspaziergang durch das Städtchen. Ein wirklich schöner Ort am Gardasee, zwar viele Touris, auch aus Italien, aber ein sehr angenehmes Ambiente. Unser Essen war auch ok, in einer Seitengasse, und zu für uns inzwischen normalen Preisen.

Der Höhepunkt war dann das „romantische Sitzen auf einer Bank“, mit Blick auf den See.💗 Soviel Romantik, ein bisschen viel Aufregung die letzten Stunden, waren doch schon ermüdend, also früh ins Bett, nicht ohne den Fernseher auszuprobieren. Wie es immer ist, die Batterien schon leicht korrodiert, auch hier lief nix. Das Internet sowieso nicht😫. Und ann brachte ich den Fernseher zum Laufen, und was sehe ich, russisches Fernsehen, per Satellit. Die Reaktionszeit des Fernsehers auf die Fernbedienung lag bei 5 sek., um einen anderen Kanal zu wählen. …..mehr sag ich nicht, aber um das ZDF zu finden, bei 8.000 Kanälen x 5 sek = 40.000 sek. => fast 660 min. oder 11 Stunden…und das Internet ging immer noch nicht…..

Morgens war ich schon ganz früh wach….Internet ging immer noch nicht. Um 9:00 nochmals eine Nachricht….und dann kam die erste Info: ich solle den 1. Buchstaben, der eindeutig mit einem Großbuchstaben geschrieben war, durch einen „kleinen“ Buchstaben ersetzten. ??????? Wollen die mich auf die Rolle schieben????? Aber es ging auf einmal, ein Wunder, ein Wunder….und vielleicht könne ich das ja auch in der „Infomappe“ ändern……was haben denn die Leute gemacht, die vor uns hier waren…..egal, es klappt…..

Sonst hättet ihr auch noch länger auf diesen Bericht warten müssen!😘