23.05.2018 – Neapel, eine lebendige Stadt

Am nächsten Morgen haben wir uns dann auf die Socken gemacht, die Stadt erkunden. Zuerst Richtung Hafen, denn wir haben noch vor, nach Ischia und Capri mit einer Fähre zu fahren. Hat alles geklappt, und sind dann Richtung Via Toledo, der Haupteinkaufsstraße hier in Neapel. Und es war ganz schön  voll, aber ohne die nervenden Rollerfahrer. Na gut, Einkaufsstraßen haben wir schon genug gesehen, so sind wir dann mit der „Funicolar“ hinauf auf den Berg mit dem Ziel „Castel St. Elmo“. Das Castel war jetzt nicht so interessant, aber der Blick über die Stadt dagegen phänomenal. Der Weg zurück in die Stadt führte uns über gefühlte 1000 Stufen (bei 200 m Höhenunterschied, angenommen 20 cm Höhenunterschied mit Stufe und Podest). entsprach wohl auch der Realität, wieder in ein Viertel mit kleinen, verwinkelten Gassen, so wie man sich Neapel aus dem Fernsehen vorstellt. Auch eine angenehme Atmosphäre, die Gedanken an irgendwelche Übergriffe sind weit entfernt, bis auf so 2-3 Situationen, an denen ich lieber ausgewichen bin. Aber alles in Ordnung.

In der Wohnung angekommen kontaktierte ich unsere Vermieterin wegen der Waschmaschine (siehe Bericht zuvor). Den What’s App Chat Verlauf fand ich dann sehr komisch, denn ich erhielt die Antwort, dass Waschmöglichkeiten nicht angeboten würden, ob denn jemand vorbeikommen solle, die Wäsche abzuholen. Was ist das denn, gestern so, heute so…..❓Meine Antwort war doch sehr ausführlich, Unverständnis… Antwort. Wo denn mein Appartment sei. Klar, die Adresse eingegeben, Antwort, ist nicht mein Appartment! Mit wem hatte ich denn tags zuvor kommuniziert, wegen Ankunft etc, und immer eine klare Antwort erhalten…..was war das denn? Daraufhin überprüfte ich nochmals die gespeicherte Telefonnummer mit der Nummer, die ich in einer Email bekommen hatte, und Ei der Daus, ich hatte eine fasche Nummer gespeichert. Noch während der Überprüfung klingelte es auf einmal an der Tür, und es stand eine nette Italienerin vor der Tür, die uns auf Italienisch klar machte, dass sie am nächsten Tag vorbeikäme, um unsere Wäsche in der defekten Maschine zu waschen. Noch mehr ❓❓❓❓❓❓ kann man gar nicht  beschreiben, wie ungläubig und konsterniert wir ausgesehen haben.

Am nächsten Tag um 9:00 Uhr stand die nette Italienerin vor der Tür, füllte etwas flüssiges Waschmittel in die Maschine ein, und unsere erste Partie an Wäsche wurde gewaschen. Einfach so, geht doch. Die nächste Partie folgt dann am Sonntag. Das Wäscheaufhängen haben wir dann selbst übernommen.

So kamen wir erst relativ spät aus der Wohnung, unser Hauptziel war die Krippenstrasse „Via San Gregorio Armeno“ im hostorischen Stadtviertel. Eine Straße, in der die berühmten „Neapolitanischen Krippen- und Figurenbauer“ ihre Werkstätten haben.  Der Weg dorthin über einige Umwege dauerte doch eine Weile, aber als wir auf der Straße waren, habe ich nur gestaunt. Eine Werkstatt neben der anderen, und beileibe nicht nur christliche Symbole, nein, Politiker, Fussballstars von SSC Neapel, bewegliche Figuren, das muß ein Traum sein für alle Bastler oder Miniaturmodellbauer. Krippen und Bergdörfer in allen Grössen, ein Sammelsurium an Figuren.

Der anschließende Besuch im Dom und anderen Kathedralen, die es hier zuhauf gibt, standen klar im Hintergrund. Interessant ist, das hier der „Einstieg in die Unterwelt Neapels“ ist. Wir haben uns erst mal informiert, wußten ja schon einiges aus dem Internet, wann denn Führungen seien, in einer Sprache, der wir auch mächtig sind, denn „deutsch“ wurde nicht angeboten.

Unterwegs Richtung Wohnung kamen wir an einer Werbetafel vorbei, die auf eine Ausstellung der „Chinesischen Terracotta Armee“ hinwies. Und wir waren beide der Meininung, das nehmen wir mit, brauchen dann auch nicht mehr nach China zu fahren, um uns dieses Kunstwerk anzusehen. Leider war fast alles in Italienisch, aber die optischen Eindrücke waren schon imposant. Es liefen Videos über die Ausgrabungen und das Zusammensetzen der Figuren, man bekam einen Einblick in den ungeheuren Aufwand, der getrieben wurde, um dieses Denkmal zu erhalten. Die ausgestellten Stücke waren bestimmt keine Originale, aber gaben einen tollen Überblick über die Soldaten, Offiziere und Pferde dieser Epoche. Es hat sich total gelohnt!

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