28.04.2017 – Cordoba

IDie Fahrt von Granada nach Cordoba gestaltet sich problemlos, voll der Navitante vertraut. Das war gut so, denn noch innerhalb der Stadt hatte die Polizei eine Hauptverkehrsstrasse gesperrt, aber meine Navitante hatte damit kein Problem, super.

Apropos, zu unseren gebräuchlichen Abkürzungen bisher wie:
BAS = Beste Aller Sozia
BAF = Bester Aller Fahrer
haben wir eine neue Abkürzung eingeführt:
NT = NaviTante

Die Fahrt nach Cordoba führte durch unendlich viele Olivenhaine nennen wir sie mal Plantagen, leicht bergig, tolle Strassen. Möchte dort nur nicht fahren, wenn die Olivenernte startet, denn dann wird es unendlich voll.

Blick auf die unendlichen Olivenhaine

Das Hotel haben wir schnell gefunden in einer Gasse kaum breiter als ein PKW aber mit eingeklappten Seitenspiegeln und ein Plätzchen für unser Motorrad haben wir in der Tiefgarage gefunden.

Ein paar Anmerkungen zum Strassenverkehr in Andalusien:
Der Verkehr ist nicht so hektisch wie z. B. in Rom, die Ampelphasen werden weitgehend beachtet, die Autos halten auch für Fußgänger! In den kleinen Gässchen dürfen fast immer Taxen und die Anlieger fahren, die meisten Häuser, auch in der Altstadt, haben eine Tiefgarage. Da es wohl mehr Autos als Anlieger zu geben scheint, sollte man doch eine gewisse Vorsicht walten lassen.:-)
Unberechenbar sind die Motorrollerfahrer, die machen was sie wollen, und alle machen mit. Steht man an einer Ampel in der 1. Reihe, tauchen plötzlich neben einem noch 5 bis 6 weitere Fahrer auf, und alle wollen in eine schmale Gasse geradeaus. Ich habe es nicht geschafft, als erster in die Strasse zu fahren, denn ein „Lokaler“empfindet das „Fußgängerrot“ schon als Startsignal zu fahren, da hatte ich keine Chance, unfair so was 🙂 . Ich könnte noch mehr Details schreiben, aber das würde den Rahmen sprengen.

Nachmittags stand dann der erste Erkundungsgang an, ein bisschen orientieren, Entfernungen einschätzen, und nach kurzer Zeit standen wir dann vor der „Mezquita Catedrale“, eine beeindruckende Catedrale bestehend aus islamischen und christlichen Elementen, dazu später mehr.
Der Eindruck entstand, dass es noch viel, viel mehr kleine Gassen gibt als in Granada oder Malaga, deshalb ist die Orientierung nicht immer so einfach. Die Gebäude sind nicht so prunkvoll wie in Granada, aber haben doch eine gewisse Ausstrahlung.
An vielen Plätzen sah man Kreuze, die mit Blumen reichlich geschmückt waren, im Zuge eines Wettbewerbes der Stadt Cordoba „Wer hat ein Kreuz am schönsten geschmückt“. Das passte alle gut zusammen.

Ein typisch geschmücktes Kreuz

Am beeindruckendsten sind die Innenhöfe, die sich hinter schlichten Fassaden verbergen. Im öffentlichen Bereich sind die Höfe meist frei zugänglich, bei privaten Häusern sollte man die Privatsphäre der Menschen beachten.( Bilder dazu gibt es den Photobänden meiner BAS)
Wobei wir Glück hatten, meine BAS fotografierte gerade einen kleinen privaten Hof, und es kam ein alter Mann auf uns zu geschlurft, und anstatt uns zu vertreiben, öffnete er das Tor und bat uns herein. Auf einmal sprach er Deusch mit uns, und kannte Essen, wohnte wohl in Düsseldorf, und hatte was mit Fußball zu tun. Mehr haben wir nicht verstanden, aber das war ein schönes Erlebnis. (Das kompensiert die fast notorische Unfreundlichkkeit der spanischen Bedienungen, die fast alle ein bisschen mürrisch sind, und taucht ein Spanier auf, werden diese bevorzugt bedient, haben wir öfters erlebt. Oder man wird einfach ignoriert, ist auch eine Variante)

Die Mezquita Catedrale ist wirklich ein Highlight!
Der Baubeginn war im Jahr 785 durch den Kalifen Abd ar-Rahman I, durch Erweiterungen bis ins Jahr 987 von verschiedenen Kalifen entstand eine Grundläche von fast 23.000 Quadtratmetern. Die größte Moschee nach der Moschee in Mekka.

Blick von der Römischen Brücke

Nach der Rückeroberung durch die Christen im 16 Jahrhundert wurde in die Mitte der Gebetshalle eine riesige christliche Kathedrale gebaut. Glücklicherweise hat keiner der verschiedenen Herrscher die Bauten des Vorgängers zerstört, sondern respektiert und „nur“ Erweiterungen vorgenommen.
 Im Islam gibt es keine bildlichen Darstellungen Allah´s, somit gibt es reichlich Schmuckwerk und prunkvolle Verzierungen an den Wänden. Während in Kirchen der Blick immer zum Altar gelenkt wird, ist man im moslemischen Teil  immer in der Mitte des Raums. Der Wald aus Säulen steht als Sinnbild für die Unendlichkeit.
Den unterstrichenen Teil habe ich zitiert, zur Info.
Wie gesagt, beeindruckend die Säulen Architektur, die Mihrab, eine achteckige Gebetsnische des Kalifen al-Hakam II, und dann die Christliche Kathedrale inmitten einer Moschee gebaut.

Die Säuen der Mezquita Moschee

Die Mihrab

Dieses Zusammentreffen zweier Religionen ist sehr beeindruckend, muss man selbst sehen.
Wir sind uns nicht schlüssig, welches Gebäude beeindruckender war: die Alhambra in Granada oder die Mezquita in Cordoba. Wir tendieren zu letzterem.
Als Konkontrastprogramm besuchten wir anschließend ein Museeum der Inquisition und schauten uns die schaurigen Foltergeräte des Mittelalters an – samt Gebrauchanweisung, …bäh… zum Glück blieben die Albträume aus.

Auf der Suche nach irgendwelchen Statuen von arabischen/christlichen Weisen kamen wir durch Zufall an einem kleinen Hinterhof vorbei, Flamencomusik. Wir traten in den Hof, zahlten einen Obolus, und waren mitten in einer Flamencoshow. Was dort musikalisch, ein Gitarrist und eine Sängerin, geboten wurde, klasse.

Flamenco – Ein Highlight

Die Tänzerinnen sehr ausdrucksstark, ein toller Tänzer, man merkte allen an, dass sie auch Spass am Flamenco haben, und entsprechend wurde man mitgenommen von der Akustik und der Optik.
Ein fußtechnich aber vor allem emotional voll ausgelasteter Tag!!! Wir waren 12h unterwegs am Stück mit Eindrücken, die unterschiedlicher kaum sein können.
Danach konnte der Regen kommen, sowohl auf dem Heimweg, in der Nacht und heute Vormittag. Dadurch hatten wir Luft zum Schreiben. Jetzt hat es aufgehört und die Erkundungstour geht weiter….. laßt euch überraschen.

25.04.2017 – Letzter Tag Granada

Nachtrag am 26.04.2017, in Cordoba, WLAN klappt👍, jetzt mit Photos

Sorry, kann leider keine Photos einstellen, irgendwie habe ich hier WLAN Probleme, werden nachgeschoben!
(Ab 22.00h stellen die hier das Internet ab. – Das wissen aber nur Insider) 😉
Für heute war Kultur angesagt, volles Programm!
Ab 17:00 Uhr war eine dreistündige Führung durch die Alhambra angesagt, aber was machen wir bis dahin???
Gestern abend meinte die BAS, beim rumkurven in Granada gestern war sie der Meinung, einen wunderschönen Blick auf die Alhambra erhascht zu haben, justament zu dem Zeitpunkt, als meine Navitante mir riet:“Wenn möglich bitte wenden“, ich wollte nur wenden, aber die BAS hatte nunmal dieses Bild vor Augen. Flugs auf die Karte geguckt und dank Google Maps war dieser Ort nur 1,8 km von unserer Unterkunft entfernt, also wirklich in der Umgebung :-). Wobei man wissen muss, die Alhambra liegt auf einem Berg, und wenn man draufgucken will, muss man halt auch auf einen anderen Berg, der ein bissschen höher liegt, auch wenn nur 1,8 km entfernt. Zudem gäbe es hier noch Höhlenwohnungen, in Sacromonte, und wenn man schon mal auf der Höhe sei, sollten wir uns diese auch anschauen. Und von da aus bis zur Alhambra sei es ja dann auch nicht so weit. Meine Bemerkung, dass Sacramento und die Alhambra doch durch ein Flußtal getrennt seien, wurden geflissentlich überhört. Egal, da müssen wir durch.      –      Im wahrsten Sinne des Wortes!

Jedenfalls machten wir uns bei herrlichstem Sonnenschein auf den Weg, die 1,8 km zum Aussichtspunkt. Es war keine ebene Strecke, viel bergauf, war ja klar, oder? Sind aber angekommen, aber leider erwies sich der erhaschte Blick der BAS als nicht so spektakulär.       –      Reinhard kämpft sich durch die Tücken der fremden Stadt und wendet auch brav nach Anweisung der Navitante und ich denke nur:“Ach guck mal, da ist die Alhambra“

Blick auf die Alhambra

Also weiter nach Sacromente mit dem Museum für Höhlenwohnungen. Und wieder ging es bergauf/bergab, aber meistens bergauf, gefühlt jedenfalls.
Das Museum bestand aus einigen Höhlenwohnungen, die von den Zigeunern in das Tuffgestein getrieben wurden, als Schutz vor Verfolgungen. War zwar ganz interessant, hatte aber den Charme eines dörflichen Heimatkundemuseums. Allerdings soll hier in der Gegend, jedenfalls in Andalusien, der Flamenco entstanden sein, sagt man. Touristisch ist Sacromento bekannt für seine Flamencoshows, haben wir aber abends nicht geschafft, zu müde. Wir sind ja noch einige Zeit in Andalusien.
Zwischenzeitlich war auch der BAS klargeworden, dass man nicht direkt zur Alhambra kommen konnte. Also hinunter in die Stadt, erstmal eine kleine Bierpause!
Der angesagte Regen blieb Gott sei dank aus, und wir machten uns auf den Weg zur Alhambra, zum festgelegten Treffpunkt mit dem gebuchten Tourguide. Und dieser Weg war verdammt steil, und lang, und steil. Wir hätten ja auch einen Bus nehmen können, haben wir aber nicht gemacht (Auf Wunsch eines einzelnen Herren). Auf halbem Weg sahen wir auf einmal einen öffenlichen Zugang zur Alhambra, also hinein. Ein Jubel und Trubel, man konnnte den Palast Karl V besichtigen, allerdings nur den Innenhof, aber egal. Wir gingen weiter über das Gelände (bergauf) bis zu einem Ticketkontrollpunkt, aber das hatten wir ja nicht, und so wurden wir in einem Blockwartton aufgefordert, wieder zurückzugehen. Wieder den Berg hinunter, und dann wieder rauf bis zum Treffpunkt mit dem Guide. Wir waren rechtzeitig dort, konnten noch ein bisschen ausruhen bis zur ausgemachten Zeit. Und warten auf den Guide.
Und kurz vor 17:00 erschien eine Dame, die nur für uns zwei zuständig war, ich hatte wohl eine Privatführung gebucht. Nicht schlimm, kann ja nur besser werden als im einem Riesentross. Den Namen der Führerin habe ich leider vergesssen, nennen wir sie Rosa. Also Rosa ist Spanierin, in Granada geboren, in Frankfurt aufgewachsen, sprach fast akzentfreies Deutsch. Um es vorwegzunehmen, die Führung war ok, allerdings ohne einen gewissen Charme oder Witz, so ein bisschen unpersönlich, hätte man mehr draus machen können.
Jedenfalls sind wir erst wieder die ganze Alhambra bergab, über Wege, die wir schon zuvor gelaufen waren, aber diesmal mit Ticket. Es ging bis zur Alcazaba, eine Festung zur Verteidigung der Anlage, mit einem tollen Blick auf Granada und das Umland. (Hatten wir auch schon von den o.g. Ausichtspunkten aus 🙂 ).
Egal, denn dann wurde es spannend, es ging zum Nazarenpalast; nennen wir ihn Nasridenpalast. Ich kann es nicht beschreiben, auch nicht die Gartenanlagen, überlasse ich lieber der BAS. Die filigrane arabische Architektur, das gesamte Erscheinunsbild war äußerst beeindruckend, überwältigend, das muss man selbst gesehen haben.

Im Nasridenpalast, nur ein Teil der zahlreichen Verzierungen

 

Ohne Worte

Filigrane Kunstwerke

Eine der vielen Teichanlagen


Und nach 2,5 Stunden war die Führung dann beendet, fertig!
Nicht nur die Führung, wir auch, waren schlielßlich fast 10 Stunden unterwegs.

Viel Senf kann ich gar nicht mehr dazutun, bin einfach nur platt, von den tollen Eindrücken und körperlich und überhaupt. War ein tolles Geburtstagsgeschenk von meinem BAF für mich diese Führung durch die Alhambra nur für UNS ZWEI!!!! Da muss ich mich in Sevilla echt anstrengen, wenn er Geburtstag hat. 

Und für morgen steht die Fahrt nach Cordoba an, und wieder viel Kultur, echt spannend!     –     Ich hoffe, die Stadt ist übersichtlicher aufgebaut und die Stadtpläne richtig eingenordet, denn nach Malaga hatte ich in Granada bereits leichte bis mittlere Orientierungsprobleme. Aber ich hab ja meinen BAF an meiner Seite und zufuß darf er bestimmen, wo ´s lang geht. Das kann er gut. 

24.04.2017 – Rundtour Sierra Nevada

Heute melde ich mich mal als erste mit meinem Senf. Wenn mein letzter Beitrag von der Transferfahrt Malaga – Granada eher in die Kategorie LÖWENsenf fällt, haben wir heute Dijon-, Feigen- oder Honigmohnsenf. Einfach Klasse unsere Rundtour durch die Sierra Nevada!!!!

Denn nachdem wir die Baustellenkultur Malagas hinter uns gelassen und das Unwort des Jahres :“Bitte wenden“ in unserem Navi wieder aktiviert haben, wird die Tante zu unserm Freund/in. Die Rundtour durch die Berge (programmiert von meinem BAF) war eine Wucht. Landschaftlich, motorradfahrtechnisch alles perfekt. Kurven fahren ist wie Rückengymnastik pur, ständige Gewichtsverlagerung beugt Verkrampfungen vor. Ich will nicht zu viel vorwegnehmen, der BAF hatte seine eigenen Eindrücke, nur so viel: Heute habe ich mir zum ersten mal eine Helmkamera gewünscht…vielleicht geben das später meine Fotos wieder, denn ich habe versucht während der Fahrt zu fotografieren.

Für heute stand die Tour durch die Sierra Nevada an, natürlich war das berühmte Schinkendorf Trevélez ein wichtiger Anlaufpunkt. Von da aus sollte es südlich entlang der Berge gehen, um dann nach Norden die Sierra Nevada zu überqueren und zurück nach Granada.
Morgens habe ich dann noch einige Korrekturen an der Route vorgenommen (Lessons learned), und es ging zügig los. Vollstes Vertrauen zur Navitante, klappte reibungslos. Die Route führte uns entlang der A-348 und weiter über die A-4132 bis Trevélez, eine Traumstrasse, unendlich viele Kurven, bergauf und berab, und ein griffiger Bodenbelag. Von der Sicht ganz zu schweigen! Aber man durfte nicht zu viel nach rechts oder links schauen, denn die nächste Kurve war schnell angesagt, also volle Konzentration.
Und das Wetter war leicht bewölkt, Temperaturen um die 20´´, passte!

Trevélez ist ein kleines Bergdorf, bekannt für den berühmten Schinken der Pata Negra Schweine. Es gibt hier keine Schweine, aber die Schinken werden  hierher transportiert, um hier in der Höhe von 1.500m zu reifen.

Trevélez, das Zentrum der Schinkenproduktion

Entsprechend waren auch die kleinen Restaurants voll auf Schinken ausgerichtet, und das Wasser lief mir als Vegetarier (gestern wieder Tapas mit Sardinen gegessen:-)) im Munde zusammen.

Ein Traum für  jeden Vegetarier 🙂

Und noch mehr davon..

Und wir haben uns eine kleine Schinkenplatte gegönnt, musste sein, schmeckte hervorragend!!!!

Weiter gings dann entlang der Bergkette bis zum Abzweig nach Norden über die Sierra Nevada. Ein Blick Richtung Pass lies nicht so richtig Gutes erahnen, dunkle Wolken türmten sich, aber unser Optimismus liess uns den geplanten Weg weiterfahren. Und das war gut so. Wieder Traumstrassen bis zur Passhöhe auf 2.000m, da ging mir wirklich das Herz auf. Und kaum Verkehr auf den Strassen. Für Motorradfahrer ein Paradies! Ich schwelge vielleicht ein bisschen zuviel, aber ich bin noch im Flow….
Allerdings ab der Bergkuppe wurde die Strasse echt schlecht, und zu allem Überfluss fing es an zu tröpfeln. Das gibt es doch nicht! Den Pass hinunter war noch ganz gut, aber auf der Autobahn Richtung Granada (hatte das Navi zwischenzeitlich umprogrammiert) fing es an zu schütten, aber heftig! Glücklicherweise fanden wir schnell eine Tanke zum Unterstellen, gemeinsam mit ca. 15 anderen Maschinen aus Italien. Man kam ins Gespräch, die Truppe kam wohl aus Padua, ist dann mit der Fähre von Genua nach Barcelona gefahren, und war auf dem Weg nach Cadiz auf die Fähre nach Tanger. Und dort wollte die Truppe 11 Tage verbringen, echt krass.

Die Motorradtruppe aus Italien

Nachdem der Regen nachgelassen hatte ging es auch für uns weiter, immer der Navitante schöön brav folgend. Und die führte uns durch Ost-Granada bis in die City, in die Nähe unserer Unterkunft. Warum bis in die Nähe?  Weil es 2 Strassen ziemlich gleichlautend gibt, und ich habe die falsche Strasse bei der Einprogrammierung gewählt.
Oh Schande! Also in Zukunft die Brille aufsetzen, und alles kontrollieren. Denn was folgte war eine „Nightmare“ durch kleinste Gässchen, ich hatte voll die Orientierung verloren, nur die Navitante nicht.
Dazu kam noch, dass meine Wahrnehmung bezüglich der Ausfahrten, die ich nehmen sollte, nicht immer übereinstimmten mit den Anweisungen, und so kam öfters die Anweisung „Wenn möglich, bitte wenden“. Auch das Display ist bei Sonnenschein durch Reflektionen meiner gelben Warnweste schwer ablesbar.
Und dann haben wir doch noch unser Ziel erreicht.
Ein wahrlich toller Tag den wir erlebt haben, auch das bisschen Regen hat nichts ausgemacht!
Der nächste Trip geht dann übermorgen nach Cordoba, für morgen ist eine Führung durch die Alhambra angesagt.

23.04.2017 – Granada

Entgegen der Wettervorhersage war es morgens nur ganz leicht bewölkt, angenehme 21´ , also die besten Aussichten auf eine schöne Tour nach Granada.
Nur mit meiner Navitante liege ich noch ein bisschen überkreuz. Die wollte uns genau durch eine riesige Baustelle führen, also musste ich anders fahren, nur das mit der Neuberechnug der Route dauerte doch einiges, so daß ich eigentlich schneller an dem Punkt vorbei war als die Navitante meinte. Na ja, manchmal ignorier ich ja auch die Anweisung, ist nicht ok, ist aber so.
Wie auch immer, wir hatten eine schöne Fahrt mit vielen Kurven in den Bergen, auch entlang der Küstenstrasse an der Costa del Sol, prächtig!

Mein Senf: Unser heutiges Motto lautete „Wo ein WILLE , da ein WEG!!! Und mein Reinhard WILL  -nach rechts – nach links oder gerade aus  was hat das Navi noch mal gesagt??? Irgendwann dachte die Tante wohl  „der will heute gar nicht nach Granada; ich bring ihn mal zurück zur Küste da wo er hergekommen ist.“ Nichts desto trotz; es war eine sauschöne Fahrt und ich möchte dank meines intakten Rückens keine einzige Straße missen….

Einzigartige Landschaft

Die Anfahrt zu unserer Unterkunft gestaltete sich problemlos, bin einfach der Navitante gefolgt! Geht doch.
Wir haben ein schönes Appartment nicht weit von der Kathedrale, und nach kurzer Zeit ging es bei sehr angenehmen Temperaturen auf Entdeckungstour. Oh mein Gott, überall Gewusel, viele, viele Leute waren unterwegs, und die Gassen sind bei weitem nicht so breit wie in Malaga. Na gut, es sind ja auch Gassen :-).

Eine der engen Gassen im arabischen Viertel Granadás

Die Gebäude sind bei weitem nicht so schön wie in Malaga, ein bisschen morbider Charme mit einigem Potential nach oben, irgendwie anders als die Städte vorher.
Unvergleichlich ist der Blick auf die Alhambra von der Altstadt aus.

Toller Blick auf die Alhambra

Eine Besichtigung ist für den Dienstag gebucht, freuen wir uns schon drauf.

Abends um 23:30 herrschte noch ein sehr reges Treiben überall, mit Kind und Kegel zogen die Leute umher, wir haben aber vernünftigerweise unsere Unterkunft aufgesucht, denn Christel wollte noch ihrer Lieblingsbeschäftigung frönen, eine Maschine Wäsche, Ergebnis siehe unten.

Christel´s Lieblingsbeschäftigung 🙂

23.04.2017 Allgemein

Andalusien gefällt uns unheimlich, die Lebensfreude der Menschen, die Landschaft, eigentlich alles.
Interessant ist, dass ich mich seit wir unterwegs sind, (fast) fleischlos ernähre, wobei der Iberico Schinken im Ursprung auch kein Fleisch ist 🙂
Wir haben die Liebe zu Tapas entwickelt, kleine sehr leckere Häppchen, in allen Variationen. Meine Favoriten sind dabei Sardellen, in jeglicher Form, frittiert, in Essig und Öl, oder als salzige Anchovis. Und das Olivenöl schmeckt einzigartig.
Aber keine Sorge, das wird nicht so bleiben 🙂
Zuhause bin ich kein Freund der Tapas, ich halte das Preis/Leistungsverhältnis für absolut unpassend, wenig zu essen, aber teuer. Hier ist es umgekehrt, tolles Essen zu annehmbaren Preisen….auch wenn man nur ein Bier bestellte, es gab immer Oliven dazu, saulecker!
Ein kleine Auswahl dieser Eindrücke:

Das sieht doch saulecker aus!

Eine der guten Tapasbars

Hier standen die Leute immer Schlange

Wer kann da schon „NEIN“ sagen??

Auch wenn es vielleicht nicht direkt hierhin gehört, aber ich mache mir etwas Sorgen um die sehr bekannte Modelinie DESIGUAL. Warum?
Ganz einfach, denn DESIGUAL schneidert bekanntlich für schlankere Typen/innen. Die müsssen ihre Kollektion dringend an die Größen der jungen Generation anpassen, die fast alle doch erheblich weiter ausgeprägte Figuren aufweisen als in die Modelle XS – XXL passen, obwohl es einige Unentwegte versuchen. Entsprechend sieht das dann auch aus. Nur so am Rande, das gilt auch für die italienischen Modeschöpfer.
Na klar, bei so leckerem Essen, bleibt das nicht aus, oder?

21.04.2017 – Immer noch Malaga

Es ist Freitag, unser letzter Tag in Malaga.
Unseren Plan, nach Ronda zu fahren, haben wir aufgegeben, denn heute morgen war es sehr bewölkt und es blies immer noch ein heftiger Wind. Dann werden wir halt versuchen, Ronda von Sevilla aus zu besuchen, ist zwar ein bisschen weiter, aber unter „normalen“ Verhältnissen machbar. Ronda ist ein „MUSS“ während einer Andalusien Tour.

Also machten wir uns zu Fuss auf den Weg an die westliche Küste von Malaga, wegen der heftigen Wellen.
Und es hat sich gelohnt, heftiger Wind, der das Wasser bis über die Strandpromenade trieb, beeindruckend, welche Kräfte da am Werk sind.
Vielleicht können die Bilder den richtigen Eindruck vermiiteln.

Nachmittags allerdings riss die Bewölkung auf, die Temperaturen wurden angenehmer, ob der Wind denn auch abgenommen hatte, lässt sich in der Stadt nicht so voraussagen, werden wir dann morgen sehen auf der Fahrt nach Granada.

20.04.2017 – Malaga

Dienstags morgens gings los mit dem Flieger nach Malaga, mit RYAN Air ab Dortmund. Der Flughafen ist sehr klein, dadurch übersichtlich. Blöd war nur, dass für einen Fusballverein aus Lüdenscheid Nord ein Bereich abgesperrt war für das CL-Spiel in Monaco am drauffolgenden Tag. Da war es im Security Bereich doch sehr wuselig. Wie auch immer, wir standen rechtzeitig am Gate, die Maschine war allerdings noch nicht gelandet. Ein bisschen warten, die Maschine kam. Fast gleichzeitig mit dem Ausstieg der Passagiere begann das Einsteigen für den Flug nach Malaga.??? Die Maschine wurde nicht gereinigt, hab ich noch nie bei meinen vielen Flügen in der Vergangenheit erlebt, es wird an allen Ecken und Enden gespart, na ja.
Der Flug war ok, ich kam mir vor wie in einem fliegenden Kiosk, es ging nur um Verkauf von Essen und Trinken, der Höhepunkt allerdings war, als Lose einer Lotterie angeboten wurden. Das war schon krass.
Vom Flughafen gings mit der UBahn fast bis zu unserem Hotel, alles Bestens.
Alles schnell verstaut, dann gings auf Entdeckungstour.
Vorher aber noch liess ich die Hotelrezeption bei der Adresse anrufen, wo sich unser Motorrad befinden sollte. Und dann kam die erlösende Nachricht, das Motorrad sei angekommen, ein dicker Stein fiel mir vom Herzen.
Gutgelaunt gings in die Stadt.
Ein herrliches Panorama, wunderschöne Fassaden, eine Stadt zum Wohlfühlen. Viele Gassen, tolle Gastronomie, einfach schnuckelig.

Plaza de la Constitucon

Am nächsten Morgen fuhren wir mit der UBahn zu der Adresse, wo unser Motorrad stehen sollte. nach anfänglichen Kommunikatiosschwierigkeiten begleitete uns wohl der Chef der Autoverwertungsanstalt bis in die hinterste Ecke des Riesengeländes, und da stand dann auch unser Motorrad!!

Unser Mopped in Malaga!

Riesige Freude!!! Die Koffer waren schon montiert, der Tankrucksack mit den Papieren und Schlüssel wurde aus einem abgeschlossen Container geholt, alles SUPER! Und das alles für 350,-€! Unglaublich, kann ich nur weiterempfehlen!
Das Fahren hier ist kein Problem, ist nicht so raschelig wie in anderen großen Städten, nur muss man fürchterlich aufpassen, der Asphalt ist wahnsinnig glatt, es besteht eine riesige Rutschgefahr. Im Regen möchte ich gar nicht hier fahren.
Zu Fuss gings dann wieder in die Stadt, hatten Glück, dass die wunderschöne markthalle noch auf hatte. Eine tolle Auswahl an Obst, Gemüse, Fisch und natürlich auch Schinken. Mussten natürlich etwas Schinken ud Chorizzo kaufen für den kleinen am Abend.
Danach haben wir die Kathedrale besichtigt, eine schöne Kirche, aber anders als die meisten, die wir in Rom gesehen haben. Auch pompös, aber anders. Ich kann es nicht beschreiben.

Catedral

Sehenswert ist auch das Picasso Museum, Malaga ist der Geburtsort Picassos. Die meisten Werke stammen aus dem frühen und ganz spätem Schaffen des Künstlers, die schönsten Kunstwerke stehen allerdings in Madrid, aber nicht hier. Trotzdem ein Muss.

Für heute stand die erste Motorradtour nach Ronda auf dem Plan. Alles klappte sehr gut, das Navi eingeschaltet, und los. Nur was das Navi nicht wissen konnte, dass es hier eine Unmenge von Baustellen gibt wegen der Erweiterung der U-Bahn! Nach einigen Irrungen und Wirrungen waren wir dann doch auf der richtigen Strasse, hurra! Störend war nur der heftige Wind, der sich ausserhalb der Stadt doch als sehr sehr unangenehm herausstellte.
Während einer kleinen „Sammlungspause“ und Blick auf die Wettervorhersge von Böen bis 100 km/h kame wir zu dem Entschluss, die Tour auf morgen zu verschieben, bei weniger Wind!
Irgendwann wird man doch vernünftig. 🙂

Hallo ihr Lieben; heute mal kein Senf von mir erforderlich 🙁 denn die ersten Tücken, wie z.B. am 1. Skitag bis alles zusammen und am richtigen Ort verstaut ist, haben wir mit Bravour bestanden;  man wird im Alter eben klüger und gelassener… 

Und auch den ersten Belastungstest  mit unvorhergesehenen Baustellen in Kombination mit Naviignoranz habe ich erfolgreich gemeistert nach dem Motto: Klappe halten – und schon gar keine weiblichen Kreativinterpretationsversuche starten. Denn Softwareentwickler sind in der Mehrzahl männlich – oder???? Es ist mir jedenfalls geglückt – auch wenn ´s mir schwer fiel…. aber alles im grünen Bereich, sooo kann es weitergehen, hoffentlich morgen bei entspannterem Wetter. Bis BALD

15.04.2017 Bald geht´s los….

Was bisher geschah…
So weit ist alles vorbereitet, die Sprechanlage in die neuen Helme eingebaut und auch schon getestet, die geplanten Touren und Fahrten zu den einzelnen  Zielen ausgearbeitet und ins Navi überspielt, Unterkünfte bis Santiago di Compostela gebucht, es stand nur noch der Transport des Motorrades nach Malaga aus.

Und der sollte ja am 12.04. über die Bühne gehe, wie auch kurz vorher noch vom Spediteur bestätigt. Aber trotzdem stieg bei mir die Anspannung, ob es denn auch so funktioniert wie gedacht. Zumal ich keine Info hatte, wann denn der Wagen bei uns sein sollte.
Der 12.04 kam, war morgens schon relativ früh auf den Beinen, leicht nervös. Der Vormittag verging, kein Anzeichen irgendeines Transportmittels . Die Nervösität wurde noch größer, als ich nachmittags vergeblich versucht hatte, den Spediteur telefonisch zu erreichen. Meine Gedanken kreisten nur um das Thema: Was mache ich, wenn es denn doch nicht klappt, trotz allem Optimismus. Ich sah mich schon Karfreitags auf dem Moped Richtung Malaga, sind ca. 2.400km, um mich dann am Dienstag mit den BAS (Beste aller Sozia) in Malaga zu treffen. Dann wieder Anruf beim Spediteur, und ich erhielt die Info, dass ein Problem mit dem Auto sei, aber er mich sofort zurückrufe, wenn er neue Info hätte.
Aber es kam kein Anruf, so ein Mist.
Abends noch eine mail geschrieben mit Bitte um weitere Info.
Und morgens war dann in meinem Postfach die Antwort (von 23:15 Uhr), der Fahrer sei unterwegs, wann er denn bei uns klingeln dürfe.
Und als ich aus dem Küchnfenster schaute, stand da ein Transporter mit polnischem Kennzeichen. Kurze Überlegung, kann nur für uns sein, also raus, und richtig, er wars!!!!! ein kleiner Stein fiel mir vom Herzen!
Aber als der Fahrer dann die Plane aufschlug, was bei einer Körpergröße von 1,60m nicht so einfach war, und ein Blick auf die Ladefläche, zack, war der kurz vorher gefallene Stein wieder da. Und die Fahrschiene an der Ladefläche sah auch nicht so vertrauenserweckend aus, und ein blödes Gefühl bemächtigte sich meiner:“ wie kriegen wir die Maschine da hoch, sind ja fast 240kg, hoffentlich fällt da nichts um.“
Ein tiefes Durchatmen, und es klappte besser als befürchtet. Es gab auch einen Halter für das Vorderrrad, nur noch festzurren. Der junge Mann sprach jedenfalls kein Deutsch, kein Englisch, und ich kann kein polnisch. Aber ein bisschen Erfahrung, wie man ein Motorrad verzurrt, hatte ich ja schon, bei 3-maligem Abschleppen in der Vergangenheit :-). Die vorhandenen Zurrgurte zu enddröseln überließ ich dem Fahrer, und irgendwie haben wir die Maschine stabil bekommen.

Unser Motorrad ist verzurrt

Beim Ausfüllen der Transportpapiere erfuhr ich, daß der Fahrer aus der Ukraine kommt. Und Russisch kann ich auch nicht.
Positiv war, dass die Empfangsadresse mit der Adresse übereinstimmte, die ich vorab schon erhalten hatte. Mit Hilfe von Gebärdensprache und Google-translator meinte der Fahrer, er sei so Ostersonntag- oder montag in Malaga.
Und so langsam legte sich meine Anspannung, es wird schon klappen.

Hallo, hier bin ich, die BAS!!! An meiner Schriftart sollt ihr mich erkennen, denn ich habe mir für diese Fahrt fest vorgenommen, meinen Senf öfter dazu zu geben. – Eben um die feminine Note stärker einzubringen. Ich bin ja auch irgendwie involviert. –

Die Vorbereitungsphase war schon recht aufregend, Anspannung zunächst recht ausgiebig bei meinem BAF (Bester aller Fahrer) in bezug auf den Transport. Es kam mir vor wie : KLEIN-REINHARD wartet aufs Christkind, oder doch auf den Nikolaus??? Gibt es ein böses Erwachen? Schon bevor wir loskommen???

Meine Anspannung stieg erst beim Packen: zuerst nach dem Motto „nice to have“, dann schlich sich jeden Tag/Nacht die Vernunft ein und ich habe mich Tag für Tag von ein paar mehr Klamotten getrennt 🙁  Man lernt Bescheidenheit – und sich auf das WESENTLICHE zu konzentrieren. 

Mal sehen, wie viele Pakete wir dieses Mal zurückschicken????

Bis bald, ich bin schon völlig aufgeregt.